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Lyonel-Feininger-Galerie


Finkenherd 5a
06484 Quedlinburg
Tel.: 03946 68 95 93 0
Homepage

Öffnungszeiten:

Apr-Okt:
Di-So 10.00-18.00 Uhr
Nov-Mär:
Di-So 10.00-17.00 Uhr

Lyonel Feininger. Ein Sinnbild höher Wirklichkeit

05.04.2012 - 01.07.2012
Die Lyonel-Feininger-Galerie in Quedlinburg ist das einzige Feininger-Museum weltweit und verfügt mit der Sammlung des gebürtigen Quedlinburgers und promovierten Juristen Dr. Hermann Klumpp, die sich als Dauerleihgabe im Haus befindet, über den reichsten Bestand an druckgrafischen Arbeiten Feiningers, der von zahlreichen Skizzen und Aquarellen sowie von einigen Ölbildern ergänzt wird. Hermann Klumpp, den seit seinem Studium am Bauhaus eine enge Freundschaft mit Lyonel Feininger verband, hatte vor Feiningers Rückkehr 1937 in die USA viele Arbeiten des Künstlers zur Verwahrung nach Quedlinburg verbracht, dort in seinem Haus unter hohem persönlichem Risiko versteckt und so vor dem Zugriff der Nazis bewahrt. Zu DDR-Zeiten hat sich Hermann Klumpp jahrelang für die Gründung eines Museums eingesetzt, dessen Eröffnung 1986 er ein Jahr vor seinem Tod noch erleben konnte.
Dr. Hermann Klumpp wurde 1902 geboren und starb 1987. Beide Jahrestage, der 110. Geburtstag am 9. April und der 25. Todestag am 29. Juni, sind für die Lyonel-Feininger-Galerie ein willkommener Anlass, zum Andenken an Hermann Klumpp und seine Rettung der Werke Feiningers eine besonders hochkarätige Auswahl von Arbeiten Lyonel Feiningers zu präsentieren. In der Ausstellung wird - vor allem anhand von Feiningers Holzschnitten - der Abstraktionsprozess des Künstlers vor Augen geführt. Bildvarianten eines Motivs künden von der stets angestrebten „einfachsten Form" der „inneren Vision" des Künstlers als „Sinnbild höherer Wirklichkeit", ohne freilich jemals die Grenze zur Ungegenständlichkeit zu überschreiten. Der Ausstellungstitel ist eine Formulierung von Hermann Klumpp, womit Klumpp nicht nur einmal mehr als Bewahrer der Quedlinburger Feininger-Sammlung gewürdigt wird, sondern auch als Künstlerfreund und Kunstkenner, der neben seiner engen Freundschaft zu Feininger noch mit vielen weiteren Künstlern der klassischen Avantgarde in Kontakt stand. Die künstlerische Abstrahierung bei Feininger ist ein Aspekt, den Hermann Klumpp selbst bereits 1932 in einer Publikation über die „Abstraktion in der Malerei" von Feininger, Paul Klee und Wassily Kandinsky untersucht hatte. Werke von den beiden Bauhaus-Kollegen sowie von Emil Nolde, Karl Schmidt-Rottluff und Erich Heckel, die sich ebenfalls im Bestand der Feininger-Galerie befinden, ergänzen die Ausstellung, die mit dem besonderen Akzent auf Hermann Klumpp und seiner Sammlung auch ein wichtiges Kapitel der jüngeren Geschichte von Stadt und Region thematisiert.

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