Leonhardi-Museum, Foto: David Pinzer
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Leonhardi-Museum

Foto: Museen der Stadt Dresden
Foto: Museen der Stadt Dresden
Leonhardi-Museum, Foto: David Pinzer
Leonhardi-Museum, Foto: David Pinzer

Grundstraße 26
01326 Dresden
Tel.: 0351 268 35 13
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-Fr 14.00-18.00 Uhr
Sa, So 10.00-18.00 Uhr

Eberhard Göschel

21.03.2013 - 23.06.2013

Eberhard Göschel spielt eine bedeutende Rolle in der Dresdner Kunstgeschichte des 20. und 21. Jahrhunderts. Ganz aus der Tradition einer Dresdner Malerschule, die von Gotthardt Kuehl über Bernhard Kretzschmar zu Theodor Rosenhauer reicht, und in die Göschel sich als legitimer Fortsetzer einreiht, entwickelte der Künstler in fünf Jahrzehnten selbstbestimmter Arbeit ein singuläres Werk, das nur ein Ziel zu kennen scheint: das der Konzentration und Verdichtung hin zu einer gleichsam autonomen Körperlichkeit der Malerei.
Bedenkt man, dass die letzte museale Dresdner Einzelschau des Künstlers 1994 (Staatliche Kunstsammlungen) zu sehen war und die letzte Ausstellung in Sachsen (Kunstsammlungen Chemnitz) fast zehn Jahre zurückliegt, scheint es obsolet, weitere Argumente für eine Dresdner Ausstellung mit aktuellen Arbeiten des Künstlers anzuführen. Dass die Ausstellung im Leonhardi-Museum stattfindet, liegt an der Programmatik unseres Hauses ebenso wie an der langen Liaison, die Göschel mit diesem Museum verbindet: 1975 fand hier seine erste Einzelausstellung statt, 1981 zeigte er hier erneut aktuelle Arbeiten. Überdies war Göschel von 1975–1983 Mitglied (1976–1979 auch Leiter) der AG Leonhardi, auf deren Arbeit der Ruf unseres Hauses zu DDR-Zeiten als wichtiger Ort zeitgenössischer, nonkonformer Kunst gründete.

„Eberhard Göschels Arbeit kommt ohne ironische Reflexionen von Politik und Gesellschaft aus, sie ist allein aus individuellen Erfahrungen und Erlebnissen hervorgegangen, solchen der Wirklichkeit, der Natur und der Kunst. Sie verweigert jede Narration und ist doch in ihrer Geschichte und ihrem Zusammenhang als eine große Lebenserzählung des Künstlers lesbar. Und die handelt von der Zeit und vom Licht, davon wie die Farben Licht in sich aufnehmen, wie das Licht in der Zeit schwer werden kann, wenn es sich gleichsam in Farben materialisiert. Es gibt kein Spektrum in Göschels Farbenlehre, es gibt nur eine schmale, vielfach gebrochene Skala zwischen Dunkelocker und verschwindenden Blaus, vibrierendem Weiß hin zu einer reichen Tonalität der Unfarbe Schwarz. (...)
Die Bilder tragen Titel. Sie heißen ‚Endfassung’, ‚Streifenbild’, ,Mondlicht’, ,Schleierhaft’ ... Oft geben Maler ihren Bildern Titel, die sie unterscheidbar machen. Andere teilen mit, was der Betrachter sieht oder sehen soll und wieder andere stellen des Künstlers Bildungshintergrund unter Beweis. Bei Göschel scheint das anders zu sein. Seine Titel ergehen sich in freien Assoziationen, wir können ihnen folgen oder etwas ganz anderes sehen. Landschaften etwa, Gewächs und Gestrüpp, Geröll oder funkelndes Mineral. Organisches und Unorganisches, Phänomene des Übergangs, Sedimente auch hier.“

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