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Kunstmuseum Appenzell


Unterrainstrasse 5
9050 Appenzell
Tel.: 071 788 18 00
Homepage

Öffnungszeiten:

Apr-Okt: Di-Fr 10.00-12.00
u. 14.00-17.00 Uhr
Sa, So 11.00-17.00 Uhr
Nov-Mär: Di-Sa 14.00-17.00 Uhr
So 11.00-17.00 Uhr

La Dada She Dada

22.03.2015 - 28.06.2015

Dada wird im Jahr 2016 hundert Jahre jung. Im Allgemeinen werden mit dieser international vernetzten Kulturavantgarde Namen wie Hans Arp, Tristan Tzara, John Heartfield, Max Ernst oder Marcel Duchamp assoziiert – männliche Künstler. Die Kulturwissenschaftlerin Ina Boesch und Nadine Schneider, die Leiterin des Forum Schlossplatz Aarau, haben für das Forum Schlossplatz eine Ausstellung kuratiert, die erstmals schlaglichtartig den Beitrag der Frauen zu Dada würdigt. In veränderter Form wird diese Ausstellung auch im Kunstmuseum Appenzell und anschliessend im Le Manoir de la Ville de Martigny gezeigt.
Stellvertretend für viele andere repräsentieren die Malerin und Plastikerin Sophie Taeuber-Arp (1889–1943), die Schriftstellerin Céline Arnauld (1885–1952), die Performancekünstlerin Elsa von Freytag-Loringhoven (1874–1927),, die Collagistin Hannah Höch (1889–1978) und die Malerin Angelika Horle (1899–1923) mit einer Auswahl von Werken und Dokumenten die Dada-Metropolen Zürich, Paris, New York, Berlin und Köln.
Die Schweizer Videokünstlerinnen Anka Schmid (*1961), Anne-Julie Raccoursier (*1974), Elodie Pong (*1966), Judith Albert (*1969) und Chantal Romani (*1971) haben eigens für die Ausstellung multimediale Arbeiten geschaffen, die in einen assoziativen oder konzentrierten, in einen spielerischen oder formalen Dialog zu den Werken und Haltungen der Pionierinnen treten. Die Bedeutung der Avantgardistinnen für die westliche Kulturgeschichte wird so nicht ausschliesslich historisch vermittelt, sondern auch als Ausgangspunkt zeitgenössischer Kunst greif- und sichtbar. Die an die Kabinette des Kunstmuseums Appenzell angepasste Szenografie richtet den Fokus auf die zeitgenössischen Annäherungen, Interpretationen und Erweiterungen der avantgardistischen Positionen. Die Präsentation des Polylogs der Generationen wird eröffnet von einer filmischen Porträtgalerie, die über 50 weitere Künstlerinnen aus dem Umfeld von Dada in Erinnerung ruft – in gewisser Weise das Fundament einer kulturhistorischen Reflexion und einer weiblichen Tradition der Kunstgeschichte. Kommentare von Wissenschaftlerinnen zu den Protagonistinnen der modernen Kunst, auf Band gesprochen und in Appenzell präsentiert als Hörfilm, deuten weitere Möglichkeiten der Beschäftigung mit historischer, aber auch zeitgenössischer Kunst an: Vom Visuellen hin zur Revision.

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