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Kunsthaus Zug


Dorfstrasse 27
6301 Zug
Tel.: 041 725 33 44
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-Fr 12.00-18.00 Uhr
Sa, So 10.00-17.00 Uhr

Charaktere

29.11.2015 - 21.02.2016

Das Bündner Kunstmuseum Chur erhält einen grossen Erweiterungsbau. Deshalb bleibt es bis Juni 2016 geschlossen und ist in Graubünden an verschiedenen Orten mit kleineren Gastausstellungen präsent. Wir freuen uns, 2015 die grösste Ausstellung der Churer Sammlung mit Hauptwerken von der klassischen Moderne bis zur Gegenwart präsentieren zu dürfen und mit unserer eigenen Sammlung darauf zu reagieren. Ein Charakteristikum der in mehr als hundert Jahren gewachsenen Sammlung ist die Auseinandersetzung mit der Landschaft. Giovanni Segantini und der Expressionist Ernst Ludwig Kirchner suchten und fanden in Graubünden eine – aus Sicht der Städter – unberührte Landschaft. Ihre dort entstandenen Arbeiten prägen unser Bild der Alpen bis heute. Segantinis Œuvre beeinflusste den jungen Giovanni Giacometti und wegen Kirchner kamen die Basler Hermann Scherer und Albert Müller nach Davos. Expressive Arbeiten von Kirchner und Egon Schiele aus Zug antworten auf die dichten Werkgruppen.
Von der Bündner Landschaft geprägt waren auch Alberto und Diego Giacometti, obwohl beide in der Pariser Avantgarde verkehrten. Ähnlich verhält es sich beim Engadiner Not Vital, der früh nach New York emigrierte. Auch seine reduziert-konzentrierten Arbeiten basieren auf einer ausgewogenen Mischung von kultureller Verwurzelung und Weltoffenheit.
In den grossformatigen, schwarzweissen Fotografien von Hans Danuser, Gaudenz Signorell und Guido Baselgia löst sich die Landschaft bisweilen fast vollständig auf, wird zur Struktur oder zur Chiffre, in der man Erosion, Sedimente und die Spuren des Wassers erkennt. Der Frage, wie sich Landschaft heute darstellen lässt, geht auch Jean-Frédéric Schnyder nach. Aus Zuger Perspektive beantwortet er sie mit einer Serie von Ölgemälden – Ansichten des Zugersees bei Sonnenaufgang, eine Neuerwerbung des Kantons Zug.
Im letzten Saal treffen eine farbige Abstraktion und eine mosaikartig aufgebaute Sommerlandschaft von Augusto Giacometti auf Landschaftsbilder seines Zeitgenossen Gustav Klimt aus unserer Sammlung. Eine neue malerische Arbeit von Adrian Schiess (er ist in beiden Häusern vertreten) reagiert auf das sich verändernde Tageslicht und verbindet die historischen Werke mit der Gegenwart.

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