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Kunsthaus Glarus


Im Volksgarten 1
8750 Glarus
Tel.: 055 640 25 35
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-Fr 14.00-18.00 Uhr
Sa,So 11.00-17.00 Uhr

Fokus: Kariel

07.12.2014 - 18.01.2015

Der Glarner Kunstverein zeichnet jedes Jahr in der Kunstschaffen-Ausstellung eine Position mit dem Fokus-Preis aus. Der Preisträger/die Preisträgerin erhält die Möglichkeit, im darauffolgenden Jahr in der Fokus-Ausstellung parallel zur Kunstschaffen-Ausstellung im Kunsthaus Glarus seine/ihre Arbeit in einer Einzelpräsentation zu zeigen.
Die professionelle Jury prämierte 2013 das kollaborative Projekt von Karri und Muriel Kuoppala, kurz: KARIEL mit dem Fokus-Preis. Ihre Kombination von grafischen, realistischen und skulpturalen Elementen befindet die Jury als besonders bemerkenswert und faszinierend. Die Arbeit tritt in einen effektvollen Dialog mit dem Raum. Die prämierte Arbeit Mondturm basiert auf einer Turm- oder Säulenform, die in formaler Hinsicht sowohl auf skulpturale Vorgänger zurückgreift und gleichzeitig ein Totem assoziiert. Wenn man sich der Arbeit von unten aus dem Treppenhaus nähert, wird der Blick über den weissen Zick-Zack-Sockel zum Fernseh-Monitor gelenkt. Dieser Retro-Monitor zeigt einen tonlosen Loop, in dem Bilder des Mondes, kaleidsokop-artig aus der Mitte heraus - vergleichbar mit einer Rorschachtest-Faltung – animiert werden. Die Präsentation des Videos – vergleichbar mit der Illusion einer Ehrerbietung – wird gestört wenn sich der/die Betrachtende um die Skulptur herumbewegt und die rohe Holz-Konstruktion von aufeinander gestapelten, modularen Elementen entdeckt – Materialien und Techniken, die weniger mit Ritual, sondern eher mit reduziertem, modernen Design zu tun haben. Ein weiteres Spannungsmoment zeigt das Video, das gleichzeitig mit Astronomie oder auch mit einem leichtfüssigen, digital multiplizierten Jux zum Thema der Fruchtbarkeit des Universums assoziiert werden kann. Die Jury ist beeindruckt davon, wie KARIEL die Reduktion eines Natur-Phänomens in eine symbolische Form verarbeitet – ein Vokabular, das seit Jahrhunderten in Wissenschaft und Folklore verwertet wurde – und der Verwendung dieser symbolischen Sprache im zeitgenössischen Kunstkontext.

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