© andreas130 / www.fotolia.de
KULTURpur - Wissen, wo was läuft!

Kunsthaus Essen


Rübezahlstraße 33
45134 Essen
Tel.: 0201 443313
Homepage

Öffnungszeiten:

Mi-So 16.00-18.00 Uhr

Lars Rosenbohm

15.04.2018 - 20.05.2018

Lars Rosenbohms Zeichnungen entstehen schnell und spontan. Textfragmente oder Begriffe aus Songs, Zeitungen und Gesprächen wechseln sich ab mit mehr oder weniger erkennbaren Motiven. Rosenbohm deutet an und ruft Erinnerungen hervor. Er interessiert sich für das Zweifeln und das Scheitern im Leben und für die Frage nach dem Sinn. Seine Bilder sind als Versuch einer Antwort zu deuten.
Die Malerei von Lars Rosenbohm ist geprägt von einem kraftvollen Pinselstrich und vehementen Übermalungen. Die Portraits zeigen jedoch vielmehr verzerrte Fratzen als Gesichter. Emotionen wie Angst, Schuld und Scham, aber auch Wut kommen darin zum Ausdruck, als ließen diese Kreaturen zwischen Mensch und Tier etwas an die Oberfläche drängen, das es eigentlich zu verbergen gilt. Der Künstler scheint den ständigen Kampf zwischen triebhaften Bedürfnissen und einer kontrollierenden Instanz zu Papier zu bringen. Als „Portraits des Inneren“ verbildlichen die Arbeiten auf diese Weise einen Konflikt mit dem schuldbeladenen Gewissen, das das eigene Handeln entweder verdrängt oder schamvoll zu unterdrücken versucht.
Ausgehend von seinem gesamten in die Breite gehenden Kunstschaffen beschäftigt sich Rosenbohm speziell mit dem Thema der Maske und seinen Implikationen als Strategie des Verdeckens und somit auch immer des (Nicht-)Zeigens. Eine Tapete aus seinem Archiv aus spontan entstandenen Kohle-Zeichnungen, die egalitär und unkorrigiert als Untergrund dienen, werden von großformatigen, massiven Malereien teilweise verdeckt. Diese performativen Arbeiten, die das permanente Tun und den künstlerischen Schaffensprozess offenlegen sind wiederum aus unterschiedlichen Versatzstücken und Materialien zusammengesetzt. Dabei entstehen diese Collagen zum Teil aus vorhandenen Arbeiten, die nun zum Träger werden können. Rosenbohms Werk lässt das Auge der Betrachter nicht ruhen und entzieht sich tradierten Vorstellungen von der Rezeption von Malerei als kontemplativem Gestus.

KULTURpur empfehlen