© andreas130 / www.fotolia.de
KULTURpur - Wissen, wo was läuft!

Kunsthaus Baselland


St. Jakob-Strasse 170
4132 Muttenz
Tel.: 061 312 83 88
Homepage

Öffnungszeiten:

Di,Do-So 11.00-17.00 Uhr
Mi 14.00-20.00 Uhr

Thomas Hauri

22.01.2016 - 06.03.2016

Die grossformatigen Arbeiten von Thomas Hauri (* 1974) zeichnen sich durch eine reduzierte Farbigkeit aus, die der Künstler wählt, um seine Motive – meist ein an Architektur erinnerndes Formvokabular – auf das fein strukturierte Aquarellpapier aufzutragen. In mehreren transparenten Schichten entstehen während des Malprozesses Bildmotive, welche in einem nächsten Schritt unter anderem mit Schwämmen oder auch groben Bürsten stellenweise wieder ausgewaschen oder ausgebürstet werden. Die Sogwirkung der Motive ist erstaunlich; mal entwickeln sie sich scheinbar in den Bildraum hinein, mal treten sie nach vorne und gehen dabei eine überraschende Verbindung mit ihrem Umraum ein.
Seit vielen Jahren ist Thomas Hauri immer wieder in zahlreichen Gruppenausstellungen vertreten. Auch finden sich seine Werke in wichtigen öffentlichen und privaten Sammlungen. Einem breiten Publikum bekannt ist Hauri vor allem durch seine erste Publikation von 2013, die als schmales Band im Rahmen der Collection Cahiers d’Artistes / Pro Helvetia. Schweizer Kulturstiftung erschienen ist. Einen ersten grossen institutionellen Einzelauftritt, wie er ihm im Kunsthaus Baselland zu teil werden wird, konnte Hauri bislang noch nicht ausrichten. Sein umfangreiches und zugleich äusserst spannendes und vielseitiges Werk aber lässt es zu, dass er das gesamte Erdgeschoss des Kunsthauses und auch die angrenzenden Kabinetträume mit älteren, aber im Schwerpunkt ganz aktuellen Arbeiten bespielen wird.
Seine meist sehr grossformatigen Arbeiten zeichnen sich durch einen dunklen Aquarellton vieler Tonnuancen aus, den Hauri wählt, um seine Motive auf das fein strukturierte Papier aufzutragen. Er wählt Formen, die an Architekturfragmente oder auch frei gesetzte Formen erinnern. Seit dem Jahr 2000 arbeitet Thomas Hauri an dieser für ihn nun typischen Bildsprache. Es sind grosse Papiere, im meist gleichen Format, die Hauri, übereinander präsentiert. In feinen, mehrfach aufgetragenen Schichten entwickelt der Künstler sein Motiv, um meist in einem nächsten Schritt u.a. mit Schwämmen oder auch groben Bürsten den aufgetragenen Farbton wieder auszuwaschen oder auszubürsten – bisweilen so stark, dass das Papier gerade noch standhalten kann und nicht aufgerissen wird. Durch das Verwaschen der schwarzen Aquarell-Farbe nimmt der Künstler den Motiven und architektonischen Strukturen ihre Härte und Strenge. Das auf den Papieren Formulierte löst sich an ihren Rändern mal in malerische Unschärfen auf oder verschwindet auch ganz, bleibt aber oftmals als feine, kaum erkennbare Formenstruktur vorhanden.
Hauri nutzt die Qualität der Aquarelltechnik, um Motive und Farbauftrag lichtdurchlässig werden zu lassen. Weder das Dargestellte noch die Art der Darstellung wirken finster oder massiv. Im Gegenteil. Hauri schafft es durch die gewählte Technik und die Art der Auswaschung die Präsenz der sehr grossformatigen Werke noch zu steigern und dem Gegenüber einen zarten Einstieg in eine erstaunliche Malerei zu bieten.

KULTURpur empfehlen