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Kunsthalle Faust


Zur Bettfedernfabrik 3
30451 Hannover
Tel.: 0511 213 48 60
Homepage

Öffnungszeiten:

Do, Fr 16.00-20.00
Sa, So 14.00-18.00 Uhr

jardines humanos

07.06.2013 - 16.06.2013

In ihrem Lied “En los jardines humanos” besingt die chilenische Sängerin Violeta Parra die Mannigfaltigkeit der menschlichen Natur. Dabei bedient sie sich des Bildes des Gartens, jenes Ortes, der im Kleinen den Reichtum der Naturerscheinungen widerspiegelt. Für sie entspricht die Buntheit eines Gartens der Einzigartigkeit unseres Wesens, welche sich aus den unterschiedlichsten Sehnsüchten und Leidenschaften, Ansichten und Ängsten zusammensetzt; Emotionen und Gedanken, die allerdings im Umgang mit der Umwelt immer wieder neue Formen annehmen, neue Weltansichten ermöglichen.
Parras Anspielung auf die Natur des Menschen trägt auch dazu bei, den Garten als einen Ort der Interaktion, ja der Kultur zu verstehen. Der Garten muss zwar erblühen, aber auch zu einem Raum werden, der die Sinne anspricht und zum Verweilen und Erkunden einlädt. Das Gelingen des Gartens hängt demnach von dem Willen eines Gärtners ab, der im täglichen Kampf mit den Elementen seine gestalterischen Fähigkeiten unter Beweis stellt. Als kulturelle Leistung ist der Garden somit mit dem künstlerischen Prozess vergleichbar. Denn so wie der Gärtner in mühsamer Arbeit die Landschaft umgestaltet, ist der im Atelier um die Form ringende Künstler darum bemüht, mit jedem Farbauftrag auf die Leinwand, mit jeder Modellierung des Steins, die Kraft des ursprünglichen Entwurfs immer wieder aufs Neue zu beschwören, den Betrachter zu fesseln, ihm neue Möglichkeiten des Wahrnehmens zu eröffnen.
Unter dem Titel jardines humanos präsentieren vier aus Lateinamerika und Spanien stammende, in Deutschland lebende Künstlerinnen in Zusammenarbeit mit der Casa Latina Hannover ihre aktuellsten Werke. Anhand der unterschiedlichsten Medien, von Malerei bis Performance, erkundet die Ausstellung jenen Raum, in dem sich die Form und das Leben selbst als Resultat der Vielfalt, der Variation herauskristallisieren. Das Motto der Ausstellung ist somit nicht nur programmatisch zu verstehen. Mit ihm bekennen sich die Künstlerinnen zu den Kräften, die das Vertrauen in das Leben selbst bewahren.

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