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Kunsthalle Erfurt


Fischmarkt 7
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Wunder über Wunder

18.11.2007 - 13.01.2008
Über 100 Wunder wurden der Thüringer Landgräfin Elisabeth attestiert, als unmittelbar nach ihrem frühen Tod am 17. November 1231 der Prozess ihrer Erhebung zur Heiligen der Römischen Kirche begann. Bezeugte Wunder waren und sind – gleichsam als Bestätigung des Außergewöhnlichen und Gottbegnadeten eines irdischen Daseins – die notwendige Voraussetzung für jede Heiligsprechung. Den Wundererzählungen korrespondierten Wunder-Bilder, welche das, was rationales Begreifen und logisches Folgern übersteigt, das Wunderbare und (im Wortsinn) Außer-Ordentliche des Heiligen, in die alltägliche Welt hinein vermitteln, durch ihre sinnliche Signifikanz beglaubigen und kommunizierbar machen. Das Rosenwunder, eine der populärsten Elisabeth-Legenden, prominent von Moritz von Schwind in seinem 1854/55 geschaffenen Elisabeth-Wandbild-Zyklus auf der Wartburg in Szene gesetzt, ist weder in den Wunderprotokollen noch in den frühen Elisabeth-Viten vermerkt. Seine starke eucharistische Symbolik sorgte aber wohl dafür, dass es weit verbreitet und tradiert wurde. Ausgehend vom Bild des Rosenwunders beleuchtet die von Gerda Wendermann und Kai Uwe Schierz kuratierte Ausstellung in Themengruppen und konfrontativen Begegnungen wichtige Aspekte des Zusammenhangs von Wunderglauben und Kunst. Deutlich wird, wie stark die Aura und die Wertmaßstäbe der Kunst sowie das gesellschaftliche Bild vom Künstler ihren Ursprüngen im religiösen Kultgeschehen, dem Heiligen und dem Wunderglauben verhaftet geblieben sind. Zu sehen sind wundertätige Ikonen, Reliquare, Fetische, Votivbilder und Bilder, die Wunder darstellen, Objekte aus Kunst- und Wunderkammern, wunderliche Kunst von Outsidern sowie Arbeiten von bildenden Künstlern, die aus der Gegenwart heraus verschiedene Formen des Wunderglaubens adaptieren und reflektieren.

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