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Kunsthalle Bremerhaven - Kunstverein von 1886 e.V.


Karlsburg 4
27568 Bremerhaven
Tel.: 0471 9586106
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Öffnungszeiten:

Di-Fr 11.00-18.00
Sa, So 11.00-17.00 Uhr

Karin Knefel: Fallstudien

10.05.2015 - 21.06.2015

Der Kunstverein Bremerhaven gibt mit der Ausstellung „Fallstudien“ einen Überblick über die Werkgruppe der Arbeiten auf Papier der Künstlerin Karin Kneffel. Mit mehr als 60 Exponaten wird ein Einblick in ihre Arbeit der letzten 20 Jahre gegeben. Viele der meist eher kleinen Formate bilden autonome Werkkomplexe, andere wiederum sind Studien für großformatige Arbeiten in Öl auf Leinwand, von denen der Kunstverein einige im Sonderausstellungsraum des Kunstmuseums Bremerhaven zeigen kann. Etwa ein Viertel der Exponate stammt aus dem Atelier der Künstlerin. Ergänzt wird die Ausstellung durch zahlreiche Leihgaben aus Privatbesitz sowie namhafter Galerien.
Karin Kneffels Arbeiten werden seit mehr als 20 Jahren national und international gezeigt und wahrgenommen. Erst kürzlich endete die viel beachtete Schau im Barcelona-Pavillon von Mies van der Rohe, in dem sie als erste Malerin überhaupt ausstellte. Bis März lief noch eine große Überblicksausstellung mit 45 großformatigen Arbeiten im Museo de Arte Contemporaneo in La Coruna. Die letzte Retrospektive in Deutschland liegt bereits fast fünf Jahre zurück.
Der Kunstverein hatte der Künstlerin bereits 1994 eine Ausstellung in der Kunsthalle Bremerhaven gewidmet. Ihre erste in einem institutionellen Rahmen. Damals zeigte die Künstlerin große Feuerbilder, einhundert der inzwischen berühmten Tierportraits und erstmals Aquarelle mit Früchten. Karin Kneffel ist mit 20 ihrer Tierportraits in einem Raum des Kunstmuseums vertreten.
Die Ausstellung „Fallstudien“ in der Kunstahlle Bremerhaven beschäftigt sich nun mit der Werkgruppe der Aquarelle, der bisher noch keine eigene Ausstellung gewidmet war. Aus diesem Anlass erscheint in Kooperation mit dem Käthe Kollwitz Museum Köln ein repräsentativer Katalog mit etwa 140 Abbildungen der Arbeiten auf Papier und einem in das Werk einführenden Text von Walter Grasskamp.
Was immer Karin Kneffel sich als Thema vornimmt, die Früchte, die römischen Fresken, vor denen sich zeitgenössische Betrachter befinden oder die Einbeziehung der Mies van Roheschen Villen in eine Bilderwelt der Spiegelungen und Reflexionen: All das ist ein aufs Genaueste erarbeiteter Teil der Story unseres Lebens, das sie in beeindruckende Bilder verwandelt.
Die Bildräume sind komplex und von der einen Triebkraft durchdrungen, dem Beharren auf der bildnerischen Untersuchung unserer Kultur. Sei es durch die kenntnisreiche Erfassung von ganzen Architekturepochen oder durch die selbstverständliche Verarbeitung medialer Erfahrungen. Film und Photographie sind fraglos Bestandteil ihrer Malerei.
Ihre Bilder sind so simpel wie genau, so hintergründig ironisch wie verbindlich ernst. Nur dadurch wecken sie in uns Assoziationen und Empfindungen, die uns deutlich machen, warum wir in unserer Kultur der Vergegenwärtigung durch Kunst bedürfen. Dies geschieht hier in kollektiv verbindlichen Bildern von Karin Kneffel – ausdrucksstark schön, ebenso verstörend wie konfliktreich. Sie steckt damit weitere Felder für die Kunst ab, intensiv und lässig zugleich.
Das Selbstbewusstsein ihrer eigenen, neuen Bilddeutungen ist in jeder ihrer Arbeiten offenkundig ablesbar.

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