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Kulturgeschichtliches Museum Osnabrück


Lotter Str. 2
49074 Osnabrück
Tel.: 0541 323 2207
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-Fr 11.00-18.00 Uhr
Do: 11.00-20.00 Uhr
Sa, So: 10.00-18.00 Uhr

Maria Maria 1511/2011

25.06.2011 - 28.08.2011
"Maria Maria 1511/2011" ist das Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen dem Prager Museum Montanelli und dem Felix-Nussbaum-Haus/Kulturgeschichtliches Museum Osnabrück, das aus seinem Bestand den Kern der Ausstellung - Grafiken von Albrecht Dürer - nach Prag gegeben hat. Das Museum Montanelli, ein Haus für zeitgenössische Kunst, ergänzte die 500 Jahre alten Werke Dürers mit drei zeitgenössischen Kunstinstallationen und Videoprojektionen der im Libanon geborenen und in Miami lebenden Künstlerin Teresa Diehl, die unter dem Titel "Maria Maria 1511/2011" bis zum 22. Mai in Prag gezeigt wurde. In der gleichnamigen Ausstellung im Felix-Nussbaum-Haus/Kulturgeschichtliches Museum Osnabrück werden darüber hinaus vom 25. Juni bis 28. August Arbeiten von Sigalit Landau, die dieses Jahr auf der Biennale Venedig den Staat Israel vertreten wird, und der deutschen Künstlerin Ulrike Rosenbach präsentiert. Die Idee der Ausstellung wird von ihrem Titel verbildlicht: Maria im Jahre 1511 und Maria heute. Albrecht Dürer revolutionierte vor 500 Jahren durch sein Können das Marien- und das Frauenbild in der Kunst. Er schuf einen eigenen Marientypus, an dem sich Künstler in den folgenden Jahrhunderten immer wieder orientierten. Die Auswahl der Werke Dürers soll es dem Besucher ermöglichen, sich jenseits der christlichen Heilsgeschichte die Frage zu stellen, ob Dürers Frauenbild eine zeitlose Bedeutung besitzt. Unterstützt wird diese Frage durch aktuelle Kunstwerke, die Ähnliches, aber nicht Gleiches zum Ausdruck bringen. Die zeitgenössische Kunst eröffnet der Ausstellung einen weiteren Aspekt: die individuelle Erinnerung an die Kindheit, die Sehnsucht nach Geborgenheit und Zärtlichkeit. Die Bilder Dürers können so aus vielen Perspektiven betrachtet werden. Den umfangreichsten Abschnitt der Ausstellung bildet Dürers Holzschnittfolge "Marienleben", die vor 500 Jahren erstmals in Buchform erschienen ist. Der Zyklus folgt der biblischen Geschichte: Geburt Mariens, Tempelgang, Vermählung, Verkündigung, Heimsuchung, Geburt Christi, Anbetung der Könige und zum Abschluss Mariens Tod, ihre Himmelfahrt und Verehrung. Ein anderer Ausstellungsteil widmet sich dem Thema der Mutterliebe. Zum einen stellt Dürer das körperliche Verhältnis zwischen Mutter und Kind dar, zum anderen zeigt er eine vergeistigte, fast immaterielle Mutter Gottes. Die Mutterliebe ist ein Gesichtspunkt, den Teresa Diehl in der Installation "The Return of Pleasure" unmittelbar aufgreift. Der Besucher wird hier sehen können, wie anders und doch wie ähnlich beide Künstler dieses Thema anschaulich machen. Zwei Holzschnitte und ein Kupferstich der Mutter Gottes als Himmelskönigin, zum "Sinnbild der göttlichen Verheißung", krönen abschließend die Ausstellung.

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