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Künstlermuseum Heikendorf


Teichtor 9
24226 Heikendorf
Tel.: 0431 248 093
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-Sa 14.00-17.00 Uhr
So 11.00-17.00 Uhr

Georg Burmester zum 150. Geburtstag

06.09.2014 - 16.11.2014

Der Künstler Georg Burmester war ein bedeutendes Mitglied der Künstler- kolonie Heikendorf. Er wurde am 4. Dezember 1864 als drittes von sechs Kindern in Barmen geboren; das heißt: Wir können in diesem Jahr seinen 150. Geburtstag feiern…,und das wollen wir auch gebührend mit dieser Ausstellung!
Nach Beendigung der künstlerischen Ausbildung an der Düsseldorfer Kunstakademie bei Heinrich Lauenstein und Hugo Crola setzte Burmester ab 1883 an der Karlsruher Kunsthochschule bei Gustav Schönleber seine Studien fort und folgte 1886 seinem Lehrer für drei sehr anregende Mona- te an die ligurische Küste Italiens. Er ließ sich 1889 nach erfolgreichem Studium wieder in Norddeutschland nieder. Von Kiel-Düsternbrook zog er 1895 nach der Heirat mit der Senatorentochter Anne Nitzsch, mit der er später zwei Kinder bekam, nach Heikendorf-Möltenort.
Der Künstler war ein agiler Impulsgeber. So war er zusammen mit den Malerkollegen Hans Olde, Fritz Stoltenberg und Julius Fürst 1894 maß- geblich an der Gründung der Schleswig-Holsteinischen Kunstgenossenschaft beteiligt und von 1902 bis 1912 deren Vorsitzender. Das Ziel dieser Künstlervereinigung war es, das Schaffen der norddeutschen Künstler durch Wanderausstellungen im Lande bekannt zu machen.
Zusammen mit Fritz Stoltenberg rief Burmester 1905 mit großem Erfolg eine Akademische Mal- und Zeichenschule in Kiel ins Leben, die bis 1922 existierte. Zu seinen Malschülerinnen gehörte neben Helene Gries- Danican und Ella Joens u.a. auch Mathilde Gießen, die zwischen 1908 bis Ende April 1909 seine Assistentin war. Burmester motivierte seine Malschülerinnen zum Malen in der Natur und machte mit ihnen Ausflüge in die Probstei. Das kleine Dorf Barsbek bot neben besonders reizvollen Motiven auch Übernachtungsmöglichkeiten für die Künstler. Eine weitere Malschü- lerin war die Kunsthistorikerin Lili Martius, die sich erinnert: „Es lag ihm nicht, seine Bilder im Atelier aus Studien aufzubauen. Er bemühte sich, alle farbigen Probleme in unmittelbarem Erleben zu lösen. Wer erinnerte sich nicht seiner großen stattlichen Gestalt, im Frühling oder Herbst, in Sturm und Sonne, am Strand in Möltenort stehend, die Staffelei vor sich mühsam befestigt, in fast fühlbarer Begeisterung ungestüm eine seltene Lichtstimmung auf einer großen Leinwand eintragend.“
Der damalige Direktor und Freund Hans Olde holte Burmester 1912 an die Kunstakademie nach Kassel, wo er 1917 zum Professor der Land- schaftsklasse ernannt wurde. Zu seinen Schülern gehörte gleich am Anfang Heinrich Blunck, der später sein Meisterschüler wurde.1920 arbei- teten beide auf der dänischen Insel Alsen und richteten sich im Glocken- turm des Augustenburger Schlosses ihr Sommeratelier ein, um die neuen Landschaftserlebnisse in ihrer Frische festzuhalten. Sein Kasseler „Modell“ Lola brachte Burmester mit nach Dänemark. Bis zu seiner Pensionierung 1930 verbrachte Georg Burmester weiter- hin die Sommermonate an der Kieler Förde, denn das Meer mit seinen wechselvollen Licht- und Farbreflexionen sowie die hiesige Landschaft boten dem Freilichtmaler immer wieder Anlass zu stimmungsvoll-expres- siven Werken, die auf der Höhe der Kunst seiner Zeit stehen. Georg Burmester starb am 30. Juni 1936 in Möltenort.
Auch Burmesters Vater Adolf, ein ausgebildeter Jurist, der später auch als Altphilologe und schließlich als Neuphilologe arbeitete, hatte eine künstlerische Ader. Obwohl er erst eine Lehrerstelle am Gymnasium zu Barmen antrat und später den Aufbau einer Realschule übernahm, hatte er um die Mitte des 19. Jahrhunderts in Kiel viele Zeichnungen angefertigt. Besonders seine topografisch genau gezeichneten Veduten von Kiel und Umgebung sind bemerkenswert und werden in Beispielen in dieser Ausstellung vorgestellt.

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