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Kinder- und Jugend- Kunst- Galerie "Sonnensegel" e.V.

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Das wäre ja gelacht - Karikaturen von Barbara Henniger

18.04.2009 - 14.07.2009
"Auch wenn Karikaturen für den Tag gemacht sind - sie bleiben in der Welt. Im Abstand der Jahre kann man sie lesen als geschichtliche Chronik der Ereignisse." Barbara Henniger Eigentlich animieren die Nachrichten, die täglich in fast schierer Unendlichkeit über uns hineinbrechen, selten zum Lachen oder Schmunzeln. Oft sind die Neuigkeiten aus Wirtschaft, Politik, Schule so niederdrückend, dass Heiterkeitsausbrüche sich nur schwer Bahn brechen wollen. Dennoch gibt es Menschen, die gerade in solchen Krisenzeiten zu Hochform auflaufen und nicht müde werden, auf Missstände aufmerksam zu machen, den Finger in die Wunde zu legen und uns allen den Spiegel vors Gesicht zu halten. Sie tun das mit Stiften und Pinseln und verpacken ihre augenzwinkernden Kommentare zu den großen und kleinen Katastrophen des Alltags in Zeichnungen, für die sich der Begriff Cartoon eingebürgert hat. Das Resultat dieses Tuns besteht beim Betrachter oft nicht nur im Erkenntnisgewinn, sondern gar nicht so selten überwinden die Mundwinkel der Rezipienten doch die Barrieren der Schwerkraft und zaubern zumindest ein Lächeln in das Antlitz. Zu den Könnern, denen das immer wieder gelingt, gehört mit absoluter Sicherheit Barbara Henniger. Ihre gezeichneten Wortmeldungen zu allen Facetten des Alltags sind seit vier Jahrzehnten nicht nur launige Beobachtungen, sondern vielmehr genaue Analysen von Unzu- länglichkeiten verschiedener Couleur. Hat sich ihr Strich auch im Laufe der Jahre geändert, ist kantiger und expressiver geworden, so ist sich die Zeichnerin doch immer der selbst-gestellten Maxime treu geblieben, "gegen Ohnmachtsanfälle und Lähmungserscheinungen" anzuzeichnen, Satire als einen "Akt der Notwehr" einzusetzen. Schon in der DDR, u.a. als Zeichnerin für die Satirezeitschrift "Eulenspiegel", war es auch ein Ver-dienst der gebürtigen Dresdenerin, dass trotz misstrauischer Beobachtung durch die Mächtigen die Karikatur keineswegs ein Schattendasein führte. Der "Eulenspiegel" hat die "Wendewirren" überlebt und auch viele Arbeiten von Barbara Henniger werden bleiben, weil inhaltliche Aspekte und grafische Gestaltung eine Qualität erreichen, die ihnen eine Allgemeingültigkeit über die Tagesaktualität hinaus verleiht. Matthias Frohl

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