Rammenau, ein idyllisch gelegenes Dorf in der Lausitz und Geburtsort eines der herausragendsten Denkers Deutschlands. J.G. Fichte war ein Sohn aus dem Volke und blieb diesem Volk ein Leben lang treu, trotz aller Widrigkeiten, die sich ihm in den Weg stellten.
In Rammenau ist Fichte allgegenwärtig und im Ort selbst, beginnt die Kindheit des Philosophen lebendig zu werden. In einem restaurierter Feldsteinbau, die 2. Schule von Rammenau, werden Schul- und Lebensverhältnisse aus Fichtes Zeit anschaulich dargestellt. Neben dem alten und neuen Fichte-Denkmal erinnert auch Schloß Rammenau an Werk und Leben des Philosophen. Das von 1721 bis 1735 erbaute Barockschloß mit seinem herrlichen Spiegelsaal und der im englischen Stil angelegten Parkanlage zählt zu den schönsten Landbarockanlagen Sachsens. An diesem Ort begann Fichtes Weg in die Welt und hier findet man auch die Johann-Gottlieb-Fichte-Gedenkstätte.
Die Ausstellung dokumentiert u.a. den Kern der Entdeckungsgeschichte: Fichte wird eines Tages dem im Schloß anwesenden Freiherrn Haubold von Miltitz vorgestellt. Er soll ihm die eben gehörte Sonntagspredigt wiederholen. Der Neunjährige erbringt den Nachweis für eine ungewöhnliche Gedächtnisleistung, denn er wiederholt das Gehörte mit allen Hauptteilen und im wesentlichen richtig. Daraufhin entscheidet sich Miltitz zur Förderung des Kindes, das normalerweise nie die Möglichkeit gehabt hätte, dem Milieu der Armut zu entkommen. Nach harten Jahren des Lernens nimmt Fichte einen kometenhaften Aufstieg als Begründer eines neuen philosophischen Systems. Neben Hegel und Kant wird er zu einem der herausragendsten Vertreter der klassischen deutschen Philosophie, wohl aber auch zu einer der umstrittensten, denn seine Haltung war stets unbeugsam. Seine Ausstrahlung macht ihn zu einer faszinierenden Persönlichkeit, denn er begeisterte die Menschen mit seinen Gedanken und ließ ihnen doch genügend Freiraum, ihre eigene Lebensphilosophie zu finden. Die Ausstellung verdeutlicht, daß die Aussagekraft des Fichteschen Werkes bis in unsere Zeit reicht und nichts von seiner Gültigkeit verloren hat.
"Ob jemals es uns wieder wohlgehen soll, dies hängt ganz allein von uns ab, und es wird sicherlich nie wieder irgendein Wohl sein an uns kommen, wenn wir nicht selbst es uns verschaffen."