Historisches Museum Hannover

Die Geschichte der ältesten deutschen Partei, der vor 150 Jahren gegründeten SPD, ist in besonderer Weise mit Hannover verbunden. Schon in der preußischen Provinz Hannover verfügten die Sozialdemokraten über eine starke Stellung: Im Provinziallandtag waren die Sozialdemokraten in allen freien Wahlen stärkste Kraft (1921: 34,7 %, 1925: 32,9 %, 1929: 34,8 %).
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde zunächst das Land Hannover gebildet und der Sozialdemokrat Hinrich Wilhelm Kopf zum Ministerpräsidenten ernannt, der bald auch Chef der niedersächsischen Landesregierung wurde. Gleichzeitig organisierte Kurt Schumacher (1895-1952) von Hannover aus den Neuaufbau der deutschen SPD: Im August 1946 fand in Barsinghausen der erste Bezirksparteitag nach 1945 statt.
Zu den herausragenden Persönlichkeiten der hannoverschen SPD gehören außerdem Oberpräsident Gustav Noske (1868-1946), Vizekanzler Egon Franke (1913-1995), Bundeskanzler Gerhard Schröder und Oberbürgermeister Herbert Schmalstieg.
Die vom Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung in Bonn erarbeitete Ausstellung wurde um wichtige Erinnerungsstücke zur hannoverschen SPD-Tradition ergänzt. Damit bietet die Schau Ein- und Überblicke zu Vordenkern, Strömungen, Überzeugungen, zentralen Personen und Zäsuren im „Leben“ der weltweit ältesten demokratischen Partei.