Das neue Historisches Museum, Foto: Stadt Frankfurt HBA Robert Halbe
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Historisches Museum Frankfurt/Main

Historisches Museum Frankfurt/Main, Sammler und Stifter, Foto: HMF Petra Welzel.jpg
Historisches Museum Frankfurt/Main, Sammler und Stifter, Foto: HMF Petra Welzel.jpg
Das neue Historisches Museum, Foto: Stadt Frankfurt HBA Robert Halbe
Das neue Historisches Museum, Foto: Stadt Frankfurt HBA Robert Halbe

Fahrtor 2 (Römerberg)
60311 Frankfurt/Main
Tel.: 069 212 35 154
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-So 10.00-17.00 Uhr
Mi 10.00-21.00 Uhr

Transit Frankfurt - Gesichter des Hauptbahnhofs

19.06.2008 - 31.08.2008
Anlässlich des 120. Jubiläums der Eröffnung des Hauptbahnhofs Frankfurt am Main zeigt die Galerie Migration des Historischen Museums erneut ein Fotoprojekt, das sich speziell mit dem Hauptbahnhof als Ort der Migrantenkultur auseinandersetzt. Als Künstler konnte wieder der Frankfurter Fotograf und Filmemacher Heiko Arendt gewonnen werden, der in seiner fotografischen Interpretation von Orhan Pamuks Roman „Schnee“ bereits Orte der Migrantenkultur in Frankfurt vorgestellt hatte. In historischen Fotografien der 1960er und 1970er Jahren wurde der Hauptbahnhof stets als Durchgangsstation und vor allem als herausragender Treffpunkt verschiedener Migrantengruppen in doppelter Funktion dokumentiert und inszeniert: als einen für deutsche Augen und Ohren fremden, unbekannten Ort der Zusammengehörigkeit und gleichzeitig als Metapher für die Einsamkeit und Sehnsucht nach der fernen Heimat. Nach der Integration eines überwiegenden Teils der über 175 sehr heterogenen Communities in die allgemeine Stadtkultur scheint der Bahnhof diese sichtbaren Funktionen zumindest als bildliche Metapher verloren zu haben. Mit seiner Kamera hat nun der Fotokünstler Heiko Arendt den Frankfurter Hauptbahnhof neu und auf sehr subjektive Weise erforscht: er portraitiert Menschen, wie wir sie unterschiedlicher nicht antreffen können und doch verbindet sie der Bahnhof als mal nüchterner oder magisch anziehender Ort, als Arbeitsplatz oder Durchgangsstation aus der „Fremde“ in ein unbekanntes Land. Inwieweit sich die Funktion des Bahnhofs und die Migrantenkultur verändert hat und ob und wie jene sich von der Reisekultur, dem touristischen und geschäftlichen Reisen unterscheidet, das sind offene Fragen, die am Ende der 45 bewußt schwarz-weiß gehaltenen Portraits und Ortsbeschreibungen stehen. Heiko Arendts eindringliche Portraits von Busreisenden wie seine höchst ungewöhnlichen Perspektiven des Hauptbahnhof als “globale Maschine” im Kleinen zeigen zudem die doppelte Funktion des Hauptbahnhof als Arbeitgeber und Dienstleister, vor allem aber als Riesenraum des Passageren. Dabei hatten Heiko Arendt vier thematische Gruppierungen herauskristallisiert: das DB-Servicepersonal; das Verkaufspersonal der einzelnen Geschäftszonen; Touristen und Nahpendler und nicht zuletzt Arbeitsmigranten. In der Ausstellung treten die Bilder in einen offenen Dialog mit unseren inneren Bildern und tragen dazu bei, die vielleicht immer noch verinnerlichten Klischeebilder „des Gastarbeiters“ und Migranten zu ersetzen. Alle sichtbaren Zeichen und Zitate weisen den Bahnhof indes als Ort des Übergangs aus. Heiko Arendt Geboren 1965 bei Aschaffenburg. Studium der Soziologie, Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften. Freischaffender Fotograf und Filmemacher. Im Bereich Fotografie mit dem Schwerpunkt Portrait und Dokumentation. Teilnahme an zahlreichen internationalen Filmfestivals mit dokumentarischen Kurzfilmen

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