Foto: Historisches Museum Bamberg
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Historisches Museum Bamberg

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Domplatz 7
96049 Bamberg
Tel.: 0951 5190746
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-So 10.00-17.00 Uhr

Linien und Achsen

25.11.2012 - 20.01.2013

Der in Bamberg lebende Künstler Gerhard Schlötzer erhält den Berganza-Preis 2012, der jährlich vom Kunstverein Bamberg e.V. mit Unterstützung der VR-Bank verliehen wird. Anlässlich dieser Preisverleihung richtet der Kunstverein Bamberg eine Ausstellung für den Preisträger in der Stadtgalerie Bamberg – Villa Dessauer aus: Gerhard Schlötzer "Linien und Achsen".
Viele Bleistiftlinien unterschiedlicher Stärke legen sich übereinander und verweben sich auf großen Zeichnungen mit bis zu 16 Quadratmetern zu dichten Strukturen. Sie sind die Spuren der Energie, die sich Gerhard Schlötzer von Musikstücken leiht und aufs Papier bringt. Manchmal dauert es Monate, bis eine Zeichnung so komplex geworden ist, daß sie zu pulsieren scheint und sich die Energie des Zeichenprozesses auf den Betrachter überträgt.
Von virtuellen Achsen des Landschaftsplaners ging Gerhard Schlötzer bei seiner Arbeit „Achsengang“ für die Landesgartenschau Bamberg 2012 aus. Er wollte wissen, was passiert, wenn man ein gedankliches Konzept mit der Wirklichkeit konfrontiert. Ausgehend vom Landesgartenschau - Gelände ist er einen Tag lang von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang so nah wie möglich an einer virtuellen Achse entlanggegangen und geschwommen. Die Dokumente dieser Aktion, Zeitrafferfilme und Kartenausschnitte seines Weges durch die Landschaft sind auch in der Villa Dessauer zu sehen.
Gerhard Schlötzers Bleistiftzeichnungen entstehen nach verschiedenen Musikstücken. Musik ist dazu bestimmt, an den Zeitpfeil gefesselt zu bleiben; sie hat einen Anfang ein Ende und eine Dauer, sie beginnt irgendwann und endet irgendwann. Sie ist gebündelten Linien vergleichbar, die irgendwo beginnen, sich kreuzen, parallel, auseinander und zusammen laufen, sich verknäulen und entwirren und irgendwo enden. Das Irgendwann der Musik ist das Irgendwo der Linie. Musik erklingt und verklingt in der Gegenwart, dort entfaltet sie ihre emotionale Kraft. Die Linie bleibt als Spur zurück, sie ist ein Sekundärprodukt der Emotion. Um selbst Emotionen auslösen zu können, muß sie sich mit anderen Linien zusammen um die Bildfläche bemühen. Aus der Linie wird ein Netz. Wieviel Linien hält die Bildfläche aus? Wie viele Netze können übereinander liegen, bis sie sich gegenseitig löschen? Die Serie beginnt mit parallelen Horizontalen Linien und entwickelt sich zu immer dichteren Arbeiten.

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