Das Heimatmuseum der Stadt Ziesar befindet sich auf dem ehemaligen Wirtschaftshof der Burg. Durch einen Rückübertragungsanspruch mußten im Jahr 2004 die alten Räumlichkeiten im historischen Haus Friedrichs II. (erbaut 1775) verlassen werden. Die Neueröffnung erfolgte im Rahmen des Burgfestes am 4. Juni 2005. Auf ca. 180 m² werden die Zeugnisse der historischen Entwicklung der Stadt Ziesar ausgestellt. Ein „Haus" im Haus veranschaulicht die Lebensgewohnheiten vor 100 Jahren.
Das gesellschaftliche Leben der Stadt wurde maßgeblich durch Vereine bestimmt. Das Wirken der Schützengilde (1578-1945) und der Feuerwehr (seit 1880) wird ebenso dokumentiert wie die Schulentwicklung der Region. Bestandteil der Ausstellung ist auch das Gewerbe, das in Ziesar von 1647 an über drei Jahrhunderte durch Töpfereien und Tonwarenproduktionen geprägt war. Charakteristische Tonwaren-Gebrauchsgegenstände und Kinderspielzeuggeschirr kann man sich hier anschauen und einen Töpferarbeitsplatz in Augenschein nehmen. Umfangreich ist die Sammlung von Werkzeugen der Gewerke – vom Schuster, Bäcker, Korbmacher, Stellmacher, Schlosser bis zum Sattler. Zwei handgefertigte Stadtmodelle zeigen den Zustand von 1700 und von 2005 und verdeutlichen das Wachsen der Stadt. Einige Originale von dem Ziesarer Landschaftsmaler Otto Altenkirch können im Museum besichtigt werden. Mobiliar, Textilien, Haushaltsgeräte und Gebrauchsgegenstände aus vergangener Zeit zeigen den Bereich ländliches Wohnen und runden den Museumsbesuch eindrucksvoll ab.