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Werbung: gibus.bordeaux
'Erleben Sie die minimalistische und kathartische Kunst von Gibus. Jede Skulptur erzählt eine Geschichte.

Heimatmuseum Wiedensahl


Hauptstraße 89
31719 Wiedensahl
Tel.: 05726 7 74
Homepage

Öffnungszeiten:

01.04.-30.09.: Sa, So 14.00-17.00 Uhr
, 01.10.-31.10.: So 14.00-17.00 Uhr
Die Stille des alten Pfarrhauses tut mir wohl", schrieb Wilhelm Busch im Dezember 1874 an eine alte Freundin. "Ich sitze so still weg in unserem Hüttchen. Der grüne Kachelofen ist schön warm, die Zigarette dampft... Nur vor Dämmerung schleiche ich ein Stündchen über das Feld und durch den Wald, heute wie gestern und morgen wieder so." Und nach einem Besuch in München: "Rück ich dann wieder in mein gutes, einsames Wiedensahl, so fühl ich: nur hier ist eine angestammte und angewöhnte Heimstätte, - um die mich freilich wenige beneiden. Was schadt's?" In dem Pfarrhaus, in dem heute die Schätze des Heimatmuseums von Wiedensahl mit großer
Liebe gepflegt werden, hat Wilhelm Busch gelebt, aber nicht als der "Einsame von Wiedensahl", wie er auch wohl genannt wurde. Busch reiste recht häufig nach München, wenn zuletzt auch nicht mehr mit sehr großem Vergnügen, er lernte Italien kennen, wo er bei Lenbach im Palazzo Borghese ein Bett hatte, das größer war als seine Kammer in Wiedensahl, und er saß auch in der Heimat nicht allein. Ein Ortspfarrer nannte ihn einmal einen "interessanten, geistreichen, gründlich durchgebildeten Unterhalter, der philosophische Gespräche liebte". Er reagierte allerdings sehr empfindlich, wenn man ihn auf seine lustigen Geschichten ansprach.
"Rührend schöne Herzgeschichten, / Die ihm vor der Seele schweben, / Weiß der Dichter zu berichten. / Wovon aber soll er leben? // Was er fein zusammenharkte, / Sauber eingebundene Werklein, / Führt er eben auch zu Markte, / Wie der Bauer seine Ferklein." Wilhelm Busch, der Weise von Wiedensahl, hatte mit seinen Arbeiten keine Mühe, sie" auf dem Markte" loszuwerden. Obwohl er "für Geld" nie geschrieben hat. Er hat seine Kunst sehr ernst genommen und betrieb sie ohne jede Nebenabsicht aus "rücksichtslosem Selbstpläsir", wie er einmal sagte. Daß ihm seine Kunst dennoch ein gutes Auskommen gesichert hat, ist für ihn ein angenehmer Nebeneffekt gewesen. Sein Arbeitsplatz war ein schlichtes Schreibpult, das im Wilhelm-Busch-Museum in Wiedensahl gezeigt wird. Das Museum befindet sich im Geburtshaus des Dichters, Malers und Philosophen. Er ist dort im Jahre 1832 als Sohn eines Krämers geboren. Im Jahre 1908 ist er gestorben: "Ob er gleich von hinnen schied, / Ist er doch geblieben, / Der so manches schöne Lied / Einst für uns geschrieben. // Unser Mund wird ihn entzückt / Lange noch erwähnen, / Und so lebt er hochbeglückt / Zwischen hohlen Zähnen."

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