Heimatmuseum:
Hoch über Illertissen ragt das Wahrzeichen der Stadt, das Vöhlinschloss. In ihm ist das Illertisser Heimatmuseum untergebracht. Für das Museum gäbe es keinen geeigneteren Platz als das Schloss selbst, da letzteres der Dreh- und Angelpunkt der Stadtgeschichte war. Bereits im Jahre 1909 wurde vom kurz zuvor gegründeten „Verein für Altertumskunde in Illertissen" ein erstes Heimatmuseum errichtet. Im Zusammenhang mit dem ersten Weltkriege wurde das Museum kurzzeitig aufgelöst, 1929 jedoch wieder eröffnet. Als das Museum während des Zweiten Weltkrieges abermals geräumt werden musste, gingen zahlreiche Gegenstände von historischem Wert verloren. In einem dritten Neubeginn gründeten Heimatfreunde am 11. September 1970 den Verein „Heimatpflege Illertissen und Umgebung e.V." und bemühten sich um die Wiedererrichtung eines Heimatmuseums. Die Zahl der Gegenstände wurde durch Neuerwerbungen erhöht, vorhandene, teilweise stark beschädigte Objekte wurden restauriert. Im Jahre 1983 konnte der Verein mit der Unterstützung der Stadt Illertissen in den Räumen des Vöhlinschlosses das Heimatmuseum eröffnen. Dort ist es noch heute im 2. Stock untergebracht. Es umfasst heute eine sehenswerte Sammlung von über 500 Exponaten. Im Erdgeschoss befindet sich neben einer Kapelle ein Museumsladen in dem man Souvenirs und Bücher kaufen kann.
Bienenmuseum:
Neben dem Illertisser Heimatmuseum befindet sich auch das Bienenmuseum im Vöhlinschloss. Das Vordere Schloss, vom Memminger Patrizier Erhard II. Vöhlin, in den Jahren 1523 – 1595 umgebaut, bietet einen würdigen Rahmen für die Präsentation der Forster-Sammlung. Besondere Aufmerksamkeit verdienen die Stuck-Kassettendecken, die um 1595 entstanden und während der Bauarbeiten entdeckt und mit großem Kostenaufwand freigelegt worden sind. Der Initiator des Bienenmuseums, Senator Dr. Karl August Forster beschäftigte sich schon nach seinem Medizin- und Chemiestudium mit der Erforschung des Bienengiftes, wobei ihn besonders dessen Anwendung als Heilmittel interessierte. 1930 gelang es ihm, ein wirksames Arzneimittel zu entwickeln, das sich vor allen Dingen bei rheumatischen Beschwerden bewährt hat. Forster gründete nach der Übernahme der Firma Mack die erste Bienenfarm Europas. Während der langjährigen intensiven Beschäftigung mit den Bienen sammelte Herr Forster so nach und nach alles „rund um die Biene". Insbesondere trug er in jahrzehntelanger Arbeit eine Sammlung von rund 300 Grafiken und Stichen zusammen, die heute den Hauptteil der Exponate des Museums ausmachen. Da der damalige Landrat Franz Josef Schick selbst Imker war, fiel es ihm nicht schwer, sich mit seinem Bekannten Forster zu einigen. Herr Forster erklärte sich bereit, die Exponate unentgeltlich dem Museum zur Verfügung zu stellen und stiftete zur Beschaffung weiterer Exponate einen Grundstock von 100.000,- DM. Der Landkreis übernahm die bauliche Umgestaltung und Einrichtung des Museums und mietete die Räume an. Die Stadt Illertissen verpflichtete sich, die Kosten für die Bewirtschaftung zu tragen.
Das Bienenmuseum besteht aus vier Räumen und einem zentral gelegenen Flur. Beim Betreten des Museums fällt ein leichter, ständiger Honiggeruch auf. Selbst die gelbgetünchten Wände erinnern an Honig und Wachs. Das Museum ist nicht zu einem Rundgang angeordnet, die Räume sind aber an den Türrahmen nummeriert. Der Höhepunkt des Museums befindet sich in der Turmstube des ersten Raumes. Dort ist ein „begehbarer Bienenstock" aufgebaut. Durch eine Glasscheibe hat man in das Innenleben des Bienenstocks Einblick. Neben Tausenden von Bienen, die sich auf engstem Raum tummeln, kann man auch Waben erkennen. Für den Laien sieht es wie ein einziges Chaos aus. Ein Tunnel aus Plexiglas geht durch den Raum und die Mauer und verbindet so den Bienenstock mit der Natur. In diesem Tunnel kann man kommende und gehende Bienen beobachten.