Das zweistöckige Wohn- und Wirtshaus „Zum Goldenen Apfel“ wurde in Fachwerkbauweise im Jahr 1751 errichtet. In den Nebengebäuden dieses einst bedeutendsten Mörfelder Gasthauses ist heute das Museum untergebracht.
Es enthält eine didaktisch aufbereitete Abteilung zur Siedlungsgeschichte der Römer in der Region. Die übrige Dauerausstellung widmet sich schwerpunktmäßig dem Alltagsleben der Mörfelder Bevölkerung von ca. 1870 bis 1945, wobei vor allem Lebensgeschichten einzelner Personen vorgestellt werden.
Seit dem späten 19. Jahrhundert wandelte sich das von Landwirtschaft und Handwerk geprägte Städtchen zu einer Arbeiterwohngemeinde. Während die Männer auswärts in Industriebetrieben arbeiteten, kümmerten sich die meisten Frauen um die Hausarbeit und um eine kleine Nebenerwerbslandwirtschaft.
Im Museum wird in einer original eingerichteten Küche eines Arbeiterhaushaltes zum Beispiel die Ton-Dia-Schau „Wir Frauen – wir haben alles selbst gemacht!“ gezeigt, die das Leben in Mörfelden zwischen 1915 und 1935 veranschaulicht.
An die traditionelle Welt erinnern eine Schmiede und eine Wagner-Werkstatt. Zum Thema Vereinsleben werden sowohl die bürgerlichen Vereine als auch die bedeutenden Arbeiterorganisationen dargestellt. Zudem wird auf die sich verändernde Situation der Kinder und Jugendlichen seit dem späten 19. Jahrhundert eingegangen. Mit dem Thema „Kindheit und Schule“ können sich insbesondere Schüler in einem alten Schulhaus im Museumsgarten befassen.
Einblicke in die Alltagsgeschichte des 18. Jahrhunderts vermittelt auch ein großes Würfelspiel, bei dem man einiges über die Handwerker, die Bauern, die Kirche und die Herrschaft in Mörfelden erfährt.