Das Heimatmuseum ist in der Alten Rathausstraße 31 untergebracht worden. Es besteht noch ein Teil der ehemaligen Ortsbefestigungsanlage aus dem 15. Jahrhundert. Der Turm diente zunächst als Wehrturm. Das Tor hat eine Grundfläche von sechs mal sechs Metern bei einer Mauerdicke von einem Meter und einer Höhe von sechs Metern. Ein Häuschen befindet sich auf den Mauern des Tores, das früher als Wachstube diente. Das Tor war bis in das 19. Jahrhundert hinein bewacht und wurde nachts geschlossen. Das Torhaus wurde 1828 zwischen dem Obertor und dem Säuturm hineingebaut und diente der Gemeinde bis in das Jahr 1982 als Wohnhaus, nach der Fertigstellung ca. 1835. Durch den 1991 gegründeten Mittelbuchener Heimat- und Geschichtsverein e. V. wurde der danach einsetzende Verfall des Gebäudes aufgehalten. In Eigenarbeit durch die Vereinsmitglieder wurde die Restaurierung und Wiederherstellung des Mittelbuchener Wahrzeichens vorangetrieben. Die harte Arbeit wurde am 16. Mai 1998 mit der Eröffnung des Heimatmuseums belohnt.
Nach Originalmustern, die unter mehreren Farb- und Tapetenschichten freigelegt wurden, sind die Innenwände in der alten handwerklichen Tradition der biedermeierlichen Schablonenmalerei liebevoll restauriert. Einen Überblick über die ungemein reichhaltige Vorgeschichte des Raumes und des Ortes Mittelbuchen geben die zwei Räumen im Erdgeschoß. Ausgrabungsfunde legen Zeugnis von den ersten Bauern der frühen Linienbandkeramik bis zu den fränkischen Siedlern des Ortes ab. Was für Kelten, Alamannen, Franken und Römer wichtige Dinge des täglichen Lebens waren, wird gezeigt. Eine Zeitspanne von annähernd 7000 Jahren wird betrachtet und Funde von herausragender Bedeutung lassen darauf schließen, daß hier schon lange vor dieser Zeit Menschen gesiedelt haben.
Symbolisch wird in den oberen Räumen die bäuerliche Kultur gezeigt mit Steinzeug und südhessischen Milchkrügen. Auf Aquarellen von Julius Eugen Ruhl aus dem Jahr 1829 sind Trachten des Büchertales zu sehen. Aufschluß darüber, wie das Leben zur damaligen Zeit aussah geben alte Wasserleitungen, wichtige Archivalien aus dem Bereich der Kirche, lückenlose Aufzeichnungen der Mittelbuchener Rechtsfälle seit Mitte des 16. Jahrhunderts bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts.
Über eine kleine Treppe hinter den verwinkelten Räumen des Dachstuhles gelangt man in die beiden, aus dem Mittelalter stammenden Torzimmer. Die Geschichte des Wilhelmsbades befindet sich hier. Sie stellt bis heute die wichtigste Rolle des Obstanbaus und dessen Verarbeitung in dieser Region dar. Der Arbeitsplatz eines Diamantschleifers ist als Symbol der Industriealisierung ausgestellt. Die Geschichte Mittelbuchens bis zur Gebietsreform im Jahre 1972 werden durch Texte und Fotos thematisiert.