Das Heimatmuseum befindet sich im ehemaligen Bickenbacher Rathaus, das auch „Kolb‘sches Haus“ genannt wird. Das 1583 errichtete Gebäude zählt zu den ältesten Häusern der Gemeinde. Es diente im Laufe seiner Geschichte unter anderem als Gaststätte, als Küferwerkstatt, als Metzgerei sowie als landwirtschaftliches Anwesen, bevor es ab 1942 dreißig Jahre lang als Rathaus genutzt wurde.
Eine Lehmstuckdecke aus dem späten 17. Jahrhundert kann im ersten Obergeschoss besichtigt werden, in dessen Räumen sich unter anderem eine Galerie befindet.
Die Ausstellungsschwerpunkte des Museums umfassen die Sozial- und Alltagsgeschichte Bickenbachs und seiner Umgebung im 19. und 20. Jahrhundert. Im Erdgeschoss wird die historische Entwicklung des Ortes mit zahlreichen Fotos, Gebrauchsgegenständen und Werkzeugen dokumentiert. Als Relikt der einstigen Kommunalverwaltung ist eine Gemeindetruhe von 1750 zu sehen. Bodenfunde zeugen von einer Besiedlung der Gemarkung in der Römerzeit.
Als bedeutender Erwerbszweig des Ortes wird die Tabakwicklerei mit Geräten, Formen und Dokumenten vorgestellt. Aus der Zeit der frühen Industrialisierung ist das Modell einer Eisengießerei (um 1900) aufgebaut, in der mit Messeler Schweröl geschmolzen wurde.
Ein Ausstellungsbereich ist der Bedeutung der Eisenbahn für die Entwicklung des Ortes gewidmet. Dargestellt wird die Bahn als wichtiger Arbeitgeber für die Bevölkerung sowie als Transportmittel zu den Arbeitsplätzen in Darmstadt.
Außerdem werden regelmäßig Sonderausstellungen präsentiert.