Im Oktober des Jahres 1963 wurde das Brüssower Heimatmuseum der Öffentlichkeit übergeben. Die Gebrüder Erich und Ernst Kesten hatten seit Jahren in und um Brüssow viele historische Gegenstände, wie Steinbeile und Steinäxte aus der Stein- und Bronzezeit, Waffen, Bilder, Schriftgut und alten Hausrat zusammengetragen, um sie eines Tages der Öffentlichkeit zu zeigen. In Brüssow war wiederholt auf ein Gebäude aufmerksam gemacht worden, was sich als Heimatmuseum eigenen würde. Es handelte sich um die ehemalige Kirche der Altlutheraner. Aus diesem alten Gebäude sollte das Brüssower Museum werden. Bauliche Veränderungen waren notwendig, und die Brüssower Handwerker setzten sich sehr dafür ein. Als das Museum 1963 eingeweiht wurde, leiteten die Gebrüder Kesten die Führungen selbst. Danach führte Marga Müller, die im Jahre 1998 mit 60 Jahren als Museumsleiterin verabschiedet wurde, das Museum weiter. Über eineinhalb Jahrzehnte leitete Marga Müller das Museum und Tausende von Besuchern konnte sie dort begrüßen, u.a. Gäste aus den USA, Nachkommen der 1843 aus Brüssow, Bergholz, Wallmow, Plöwen und Nipperwiese ausgewanderten Anhänger der Kirche der Altlutheraner, unzählige Schulklassen aus nah und fern, die hier zusätzliche Geschichtskenntnisse erwarben. Viele alte Brüssower kamen nach Jahrzehnten wieder in ihre Heimatstadt und suchten das Museum auf, um Erinnerungen an Brüssow aufleben zu lassen.