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Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte


Am Neuen Markt 9, Kutschstall
14467 Potsdam
Tel.: 0331 620 85 50
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Öffnungszeiten:

Di-Do 10.00-17.00 Uhr
Fr 10.00-19.00 Uhr
Sa, So 10.00-18.00 Uhr

Im Gedenken der Kinder. Die Kinderärzte und die Verbrechen an Kindern in der NS-Zeit

28.01.2011 - 13.03.2011
Über siebzig Jahre nach dem Beginn systematischer Tötungen von geistig und körperlich behinderten Menschen 1939/40 erinnert die Ausstellung an das dunkle Kapitel der "Kinder-Euthanasie" während der Zeit des Nationalsozialismus. Auf der Grundlage der nationalsozialistischen Rassenideologie wurden in Deutschland auch an Kindern und Jugendlichen medizinische Verbrechen begangen. Über 10.000 von ihnen fielen bis 1945 den verschiedenen Programmen zur Vernichtung "lebensunwerten Lebens" zum Opfer. Dies geschah im Alltag, mitten in Deutschland, unter Beteiligung niedergelassener Ärzte und staatlicher Ämter in Krankenhäusern und wissenschaftlichen Instituten. Mehr als 5.000 Kinder und Jugendliche wurden allein in "Kinderfachabteilungen" - eigens für die Tötung geschaffenen Einrichtungen in Krankenhäusern und Heil- und Pflegestätten - gequält und ermordet. Kinder wurden aber auch Opfer der Gasmordaktion "T4" und der systematischen "Niederführung" durch Hungerkost in Anstalten und Heimen, sie wurden für medizinische Experimente missbraucht und ihre Organe nach dem Tod für Forschungszwecke verwendet. Die Ausstellung zeigt, dass es Ärztinnen und Ärzten bei der Tötung in der Regel nicht um die schmerzlose Beendigung individuellen Leidens ging, sondern entsprechend der nationalsozialistischen Rassenideologie um die "Befreiung" das Allgemeinwesens von "Ballastexistenzen", deren Leben nur dann verlängert wurde, wenn sie noch "der Wissenschaft dienen" konnten.

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