Foto: Hamburger Landesmuseum für Archäologie
KULTURpur - Wissen, wo was läuft!

Hamburger Landesmuseum für Archäologie

Foto: Hamburger Landesmuseum für Archäologie
Foto: Hamburger Landesmuseum für Archäologie
Foto: Hamburger Landesmuseum für Archäologie
Foto: Hamburger Landesmuseum für Archäologie

Museumsplatz 2
21073 Hamburg
Tel.: 040 428713609
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-So 10.00-17.00 Uhr

Von Barlach bis Witte - Große Deutsche Kunstausstellung von 1927

26.02.2008 - 27.04.2008
Die Ausstellung ist die Rekonstruktion eines Kunstereignisses, das 1927 eine herausragende Bedeutung für die Region hatte. Für diese Ausstellung wurden seinerzeit über 190 Exponate von 29 zeitgenössischen Künstlern zusammengetragen und an verschiedenen Orten im Elbe-Weser-Gebiet präsentiert. Darunter befanden sich namhafte Künstler wie Ernst Barlach und Otto Modersohn, aber auch Harburger Künstler wie Arthur Siebelist und Fritz Flebbe, der die Ausstellung damals auch kuratierte. Mit über hundert Exponaten sowie Fotos, Zeitungsartikeln und Postkarten will das Helms-Museum nun über die damals hochrangige Ausstellung sowie deren geschichtliche Hintergründe informieren. Die große Kunst für jedermann erlebbar zu machen, direkt vor der Haustür, das war vor 80 Jahren die Idee der Ausstellungsmacher. In jener Zeit war es alles andere als selbstverständlich, dass eine derartige Ausstellung in der Provinz gezeigt wurde. Während die großen Städte bereits seit Mitte des 19. Jahrhunderts über Kunsthallen verfügten, musste auf dem Lande improvisiert werden. In Harburg fand die Ausstellung mit dem Titel "Mensch und Umwelt in Niedersachsen" damals vom 10. - 24. April 1927 Platz in der Heimfelder Mittelschule - heute wird sie präsentiert im Haupthaus des Helms-Museums am Museumsplatz. Die erfolgreiche Ausstellung hatte damals schon zwei Vorläufer (1923 und 1924) mit ähnlicher Thematik. Sie war in Harburg vom Verein für Kunst und Wissenschaft angeregt und von den Künstlern Fritz Flebbe, Friedrich Hartmann und Frido Witte zusammengetragen worden. Nicht minder erfolgreich verliefen die Präsentationen in Bremervörde, Rotenburg an der Wümme und Lüneburg sowie anderen kleineren Städten. Der Grund für den Erfolg bestand in der Thematik der Ausstellung. Nach dem ersten Weltkrieg waren die gesellschaftlichen Normen und Werte zusammengebrochen. Die wirtschaftliche und politische Situation war verheerend. Man suchte nach neuen Werten und Selbstbestätigung und suchte beides u. a. in der Kunst. In Norddeutschland hatte sich eine Gruppe von so genannten "Heimatsuchern" zusammengefunden. Sie wollten künstlerische Pionierarbeit leisten und auch im ländlichen Bereich über Natur und Mensch aus dem Blickwinkel der Kunst aufklären. Die Ausstellung war für die gesamte Region in jener Zeit von besonderer Bedeutung und das Interesse der Bevölkerung daran beachtlich. Innerhalb von zwei Wochen kamen mehr Besucher als üblicherweise in den großen Hamburger Ausstellungen in einem Monat. Bei der aktuellen Ausstellung im Helms-Museum handelt es sich somit nicht nur um die Präsentation bedeutender Werke der bildenden Kunst, sondern auch um ein Stück wieder erlebbarer Zeitgeschichte. Von den damals 29 teilnehmenden Künstlern sind heute 22 vertreten. Das Museum will über die damals hochrangige Ausstellung, deren geschichtliche Hintergründe sowie über künstlerische Bewegungen der Epoche informieren. Die über 100 Exponate wurden aus Kunstsammlungen und Privatbesitz zusammengetragen und werden ergänzt um dokumentarisches Material wie Fotos, Postkarten und Zeitungsartikeln sowie die Inszenierung eines zeitgenössischen Klassenraums.

KULTURpur empfehlen