Foto: Gerhard Marcks Haus
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Gerhard Marcks Haus

Foto: Gerhard Marcks Haus
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Foto: Gerhard Marcks Haus
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Am Wall 208
28195 Bremen
Tel.: 0421 32 72 00
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-So 10.00-18.00 Uhr
Do bis 21.00 Uhr

Waldemar Grzimek

08.04.2007 - 05.08.2007
Nachdem 2005 der plastische Nachlass von Waldemar Grzimek (1918-1984)in das Gerhard-Marcks-Haus gelangte, sind im September 2006 durch eine Schenkung seiner Tochter Jana Grzimek 250 Zeichnungen und 100 Druckgraphiken hinzugekommen, die den Sammlungsbestand auf wertvolle Art und Weise ergänzen. Die hiesige Ausstellung bietet eine Auswahl und einen kleinen Einblick in 35 Jahre graphisches Schaffen. Zeichnerische und druckgraphische Werke von Waldemar Grzimek sind bisher weitgehend unerforscht. Autoren wie auch der Bildhauer selbst verstanden sie offenbar als selbstverständliche Nebenprodukte seiner plastischen Arbeit. Tatsächlich lassen sich Parallelen aufzeigen, deren wichtigste der eklatante Wandel seiner künstlerischen Handschrift in den beginnenden sechziger Jahren ist. Von einem streng vereinfachten, tektonischen Figurenstil, der oft an ein narratives Motiv geknüpft ist, verschiebt sich das Interesse hin zu den existentiellen, inneren Gefühlswerten des Menschen, denen Waldemar Grzimek in einer barocken und explosiven Formensprache Gestalt verleiht. In der Zeichnung und Druckgraphik schlägt sich dies in einer vibrierenden und oftmals dramatischen Strichführung nieder, die den geschlossenen Kontur der späten vierziger und fünfziger Jahre vollständig aufgibt. Obwohl im zeichnerischen Werk mit Entwurfsskizzen und Modellstudien die typischen Bildhauerzeichnungen existieren, bewahren sich andere Blätter eine große Autonomie gegenüber der Plastik und sind als eigenständige Arbeiten zu betrachten. Dies gilt für einige frühe Blätter, gerade aber auch für die späteren, als das eigentliche Modellstehen durch die starken Torsionen und Biegungen seiner Figuren unmöglich geworden war. Gleichzeitig wird hier die Brücke zu den druckgraphischen Arbeiten geschlagen. Nach einer frühen Phase des Holzschnittes Ende der vierziger Jahre bevorzugte Waldemar Grzimek vor allen Dingen die Lithographie, die den Möglichkeiten seines zeichnerischen Impulses am nächsten kam. In den siebziger Jahren beschäftigte er sich daneben ausführlicher mit der Radierung.

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