© andreas130 / www.fotolia.de
KULTURpur - Wissen, wo was läuft!

Galerie der Stadt Fellbach


Marktplatz 4
70734 Fellbach
Tel.: 0711 5851 417
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-Fr 16.00-19.00 Uhr
Sa, So 14.00-18.00 Uhr

Tamás Trombitás – Bilder und Skulpturen

08.05.2009 - 05.07.2009
Am Freitag, 8. Mai 2009, um 19 Uhr, wird in der Galerie der Stadt Fellbach in Anwesenheit des Künstlers die Ausstellung „Tamás Trombitás – Bilder und Skulpturen“ eröffnet. Der 1952 in Budapest geborene Künstler hat die 5. Station des Fellbacher Besinnungswegs unter dem Thema „Erinnerung/Vergessen“ gestaltet. In diesem Zusammenhang steht die Ausstellung, die das Konzept des Künstlers über diese Arbeit hinaus erläutern und das Verständnis vertiefen soll. Die Leiterin des Fellbacher Kulturamts, Christa Linsenmaier-Wolf, wird in die Ausstellung einführen. Im Jahr 1991 schuf Trombitás ein formal extrem reduziertes Schriftsystem. Die aus dem Quadrat oder dem Würfel entwickelten Lettern dieser Schrift nennt der Künstler Tromfonts. Sie lassen sich wie Module jeweils bündig neben- oder übereinander anordnen, wodurch sie sich zu Bildfeldern oder geometrischen Körpern verbinden, die an konkrete Kunst gemahnen. Gleichwohl ergeben sie Worte oder kurze Texte, die jedoch so verunklärt sind, dass der uneingeweihte Betrachter zwar eine absichtsvolle Struktur erahnt, den Inhalt ohne Dekodierungsschlüssel aber kaum entziffern wird. Alle Skulpturen und Bilder des Künstlers werden seither aus diesem System aufgebaut, das auch dem Fellbacher Besinnungsort zugrunde liegt. Hier wird nun ein Spruch aus der Bibel notiert. Die verwendeten Lettern oder Tromfonts werden aus Granitplatten und Quadern mit eingelassenen Basaltstreifen gebildet. Die Gestaltung des Besinnungsortes zitiert einen konservierten archäologischen Befund, ein Grabungsfeld, den Überrest einer vergangenen Kultur. Man denke etwa an die in der Region mancherorts zu besichtigenden Ruinen römischer Ansiedlungen. Dass es sich tatsächlich um ein Zitat, nicht aber um eine anbiedernde Nachahmung handelt, wird an der präzisen Bearbeitung der Steinplatten deutlich, die selbst nichts Ruinöses haben. Bruchkanten und Verwitterungsspuren sind schematisiert, nur zeichenhaft angedeutet. In einer Einzelausstellung des Künstlers in der Galerie der Stadt Fellbach wird nun die Arbeit am Besinnungsweg in einen größeren Werkzusammenhang gestellt. Gezeigt werden Bilder und Skulpturen, die das Vorgehen des Künstlers anschaulich machen. Der Besucher bekommt so Gelegenheit zu einem umfassenden Einblick in das Werk, der auch das Verständnis der Arbeit am Besinnungsweg vertiefen wird. Die Qualität dieser Arbeiten liegt in dem spannungsvollen Verhältnis zwischen quasi ungegenständlichem, rein ästhetischem Konstrukt und dem innewohnenden Geheimnis einer verschlüsselten Botschaft.

KULTURpur empfehlen