Deutsches Technikmuseum (Foto: KULTURpur)
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Deutsches Technikmuseum

SDTB, Foto: N. Michalke
SDTB, Foto: N. Michalke
Deutsches Technikmuseum (Foto: KULTURpur)
Deutsches Technikmuseum (Foto: KULTURpur)

Trebbiner Str. 9
10963 Berlin
Tel.: 030 90 25 40
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Öffnungszeiten:

Di-Fr 9.00-17.30 Uhr
Sa, So 10.00-18.00 Uhr

Edle Papiere aus Gmund - Eine Papierfabrik stellt sich vor

05.07.2011 - 30.10.2011
Die bayerische Büttenpapierfabrik Gmund am Tegernsee und ihre Arbeitsweise sind Thema des Bilderzyklus' von Karl-Heinz Rothenberger. Einer Führung durch die Fabrik gleich, veranschaulichen über 60 kommentierte Fotos den Produktionsprozess für den Laien. Handwerkliches Können, saubere Produktionsprozesse sowie Traditionsbewusstsein und innovative Zukunftsplanung bestimmen die Unternehmensphilosophie der Büttenpapierfabrik Gmund, die 1829 gegründet wurde. Seit 1904 in Familienbesitz, produziert das Unternehmen heute mit rund 100 Mitarbeitern über 100 000 verschiedene Feinstpapiere - mit Schwerpunkt im Schreibwaren- und Bürobedarf. Zwei Langsiebmaschinen, die "Alte" aus dem Jahr 1883 und die "Neue", aufgebaut 1980, modernisiert 2007, decken die große Palette von Papiersorten und –qualitäten ab. Während man mit der "Alten" noch Papiere mit fast handgeschöpftem Charakter herstellen kann, ist die "Neue" eine der flexibelsten Feinstpapiermaschinen weltweit. Gewicht, Farbe und Feuchtigkeit der Papierbahnen lassen sich mit modernster Steuerungstechnologie kontrollieren und beeinflussen. Eine sehr umfangreiche Sammlung von Prägekalandern bildet die handwerkliche Basis für die einzigartige Oberflächenvielfalt der Gmunder Papiere. Mit der "Gmund Umwelt Charta" hat die Fabrik einen neuartigen Umweltstandard festgelegt und deutlich Stellung genommen zu den vier Säulen des Umweltschutzes in der Papierindustrie: Wasser, Rohstoff, Abfall und Energie. Das verfärbte Produktionswasser wird mit Hilfe von Ozon ohne Zusatz von Chemikalien gereinigt und kann mehrmals wiederverwendet werden. Für die Produktion werden ausschließlich umweltfreundliche, nachhaltige, FSC-zertifizierte Rohstoffe eingesetzt. Das in über 80 Ländern vertretene FSC-Label des "Forest Stewardship Council" ist ein eindeutiger Indikator dafür, dass die Rohstoffe aus verantwortungsvoller Waldwirtschaft stammen. Durch ein strenges internes Abfallminimierungsprogramm konnte die Abfallmenge innerhalb der letzten 10 Jahre um 82% gesenkt werden. Mit eigenen Wasserturbinen, Kraft-Wärme-Kopplung und Solarkollektoren wird aus regenerativen Energiequellen 75% des Stroms selbst erzeugt. Trotz des stetigen Bemühens, den Ausstoß von Treibhausgasen zu vermindern, kann man Papier auch mit modernster Technik nicht ohne die Entstehung von CO2 produzieren. Um für die Papierkollektion "Gmund Act Green" "Klimaneutralität" zu erreichen, unterstützt die Fabrik kontrollierte Klimaschutzprojekte in Mittelamerika, so zum Beispiel eines in Guatemala. Die entstehende Emissionsmenge wird wieder eingespart, indem dort Elektrizität statt aus fossilen Brennstoffen aus Wasserkraft gewonnen wird. Der Fotograf Karl-Heinz Rothenberger, Chefarzt im Ruhestand, ist ein passionierter Anhänger der analogen Schwarzweiß-Fotografie. Puristisch und analog ist seine Ausrüstung, geschult und erfahren sein Blick. Die Stärke seiner fotografischen Arbeiten liegt in der Reduktion; nachträgliche Bildmanipulation lehnt er ab. Die Abzüge für seine vielfältigen Ausstellungen entstehen im eigenen Labor. 2005 und 2008 erhielt er den Bayerischen Journalistenpreis für das beste Pressefoto.

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