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Deutsches Panzermuseum Munster


Hans-Krüger-Str. 33
29633 Munster
Tel.: 05192 2552
Homepage

Öffnungszeiten:

Mär-Nov: Di-So 10.00-18.00 Uhr

folc - Mensch Bewegung Gruppe

16.08.2011 - 30.11.2011
Eine Kunstausstellung im Deutschen Panzermuseum Munster - und kein Werk thematisiert Panzer, Krieg oder Militär? Richtig. Dennoch bestehen bei genauerem Hinsehen enge Zusammenhänge zwischen den Werken der Rudolfs und den Themen, die im Panzermuseum behandelt werden. Die Werke der Ausstellung thematisieren die Wechselwirkung von Gemeinschaft und Individuum; das Aufgehen der Person in der Menge und das gleichzeitige Bewahren des Selbst in dieser Menge. Diese Thematik findet sich beim Militär ebenfalls, unter anderen, viel drängenderen und absoluteren Vorzeichen. Die Mannschaft im Sport, die Gruppe im Kampf - homogen und heterogen gleichzeitig. Die Kleidung der Sportler ist eine zivile Uniformierung, die sie in der Menge aufgehen lässt, aber immer auch Spielraum zur Darstellung der eigenen Individualität bietet - exakt die gleichen Mechanismen sind in der Welt der militärischen Uniformen zu finden. Die Sportler bilden eine Masse in Bewegung; einzelne Objekte, die doch wie ein Schwarm als Ganzes gezielt und gerichtet Bewegungen vornehmen - nicht anders als militärische Einheiten auf dem Schlachtfeld. Gleichzeitig kann das Individuum hier wie dort durchaus beschließen, aus der Formierung der Körper auszubrechen und seinen eigenen Weg zu gehen. Der Titel "folc" vereint all diese Facetten. Das Wort stammt aus dem Althochdeutschen und ist die Wurzel des modernen Begriffs "Volk". Er wurde gewählt, weil er ein sehr ursprünglicher Begriff für zusammengehörende Menschengruppen ist. "folc" hatte ursprünglich nur die Bedeutung von "viele" und konnte somit eine beliebige Gruppe bezeichnen - noch lange vor modernen kulturellen, rassistischen oder staatsrechtlichen Konstruktionen von "Volk". "folc" wurde neben seiner allgemeinen Nutzung aber auch immer ausdrücklich für die Benennung einer besonderen Form von Gruppe verwendet - für die Kriegsschar. So zeigt sich wieder die Parallelität von Zivil und Militär und so schließt sich erneut der Kreis zum Thema des Panzermuseums. Die Künstler leben und arbeiten in Munster.

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