Das heutige Areal des Botanischen Gartens der Universität Leipzig umfaßt 3.1 ha. In den Gewächshäusern und in den Freilandanlagen werden ca. 9000 Arten kultiviert.
Der Botanische Garten der Universität Leipzig steht mit ca. 800 Botanischen Gärten und Forschungseinrichtungen in der ganzen Welt in Verbindung, mit denen Saatgut und Pflanzenmaterial ausgetauscht wird. Jährlich werden ein "Index Seminum" mit 2000 2500 Saatgutaufsammlungen herausgegeben und etwa 10 000 Saatgutproben in alle Welt verschickt. Umgekehrt erhält der Garten natürlich auch Saatgut aus aller Welt, das dazu beiträgt, die Pflanzensammlungen zu erweitern.
Die Aufgaben des Gartens sind äußerst vielfältig. Große Bedeutung besitzt der Botanische Garten für die Ausbildung von Studenten, haupsächlich in den Fächern Biologie und Pharmazie. Die reichen Sammlungen liefern vielfältiges Anschauungsmaterial für Kurse und Praktika und geben die Möglichkeit der Veranschaulichung im Garten selbst.
Der Garten ist auch in Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Botanik integriert und beherbergt wertvolles Pflanzenmaterial, das von Forschungsreisen nach Südamerika mitgebracht wurde. Auch der Schutz seltener und vom Aussterben bedrohter Pflanzenarten ist erklärtes Anliegen des Botanischen Gartens. Darüberhinaus steht der Botanische Garten der Öffentlichkeit als Erholungs- und Bildungsstätte jederzeit zur Verfügung. Besonders sehenswert sind die Kakteen- und Orchideenausstellungen und die Blüte der Victoria cruziana, einer südamerikanischen Riesenseerose.
Seit 1991 existiert die "Botanikschule", die gemeinsam mit dem Schulamt der Stadt Leipzig gegründet wurde. Schulklassen aller Altersstufen aus Leipzig und Umgebung erhalten hier fachbezogenen Biologieunterricht zu den unterschiedlichsten Themenkreisen.
