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Bielefelder Kunstverein


Welle 61
33602 Bielefeld
Tel.: 0521 17 88 06
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Öffnungszeiten:

Do,Fr 15.00-19.00 Uhr
Sa,So 12.00-19.00 Uhr
Mo, Mi n.V.

Künstler als Auftraggeber von zeitgenössischer Architektur

25.04.2015 - 12.07.2015

Die Entstehung von Architektur ist ein komplexer Prozess, der von unterschiedlichsten Parametern beeinflusst wird. Dabei spielt, anders als in der Bildenden Kunst, die Auseinandersetzung mit den persönlichen Bedürfnissen und Ansprüchen des Auftraggebers eine zentrale Rolle. Sie ist eine unabdingbare Vorrausetzung für eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Auch wenn die Bauherren in der Regel Laien sind, werden die Entwürfe hinsichtlich Form, Material und Farbe von ihnen entscheidend mitbestimmt.
Angesichts dieses erheblichen Einflusses widmet sich die internationale Architekturausstellung im Bielefelder Kunstverein zeitgenössischen Bauten, die von KünstlerInnen in Auftrag gegeben worden sind. Mit einer Auswahl exemplarischer Bauprojekte aus Argentinien, Deutschland, England, Italien und der Schweiz beleuchtet sie die aktuellen Wechselbeziehungen von Architektur und Kunst in der Gegenwart.
Die präsentierten Arbeiten umfassen sowohl funktional ausgerichtete als auch experimentelle Bauten. Im Mittelpunkt der Ausstellung steht die Bedeutung der künstlerischen Motivation und ihrer Auswirkung auf das Bauvorhaben. Die Exponate reichen von raumgreifenden Architekturfotografien sowie Grundrissen, Videos und Modellen der Entwurfsprozesse bis hin zu Skizzenbüchern, Statements und Korrespondenzen. Vielfach werden auch Arbeiten der künstlerischen AuftraggeberInnen in die Präsentation integriert oder sind in der Dokumentation der Gebäude präsent.
Alle Bauvorhaben verbindet, dass sie nicht für einen Investor entstehen, sondern für den Eigenbedarf bestimmt und damit von ganz individuellen Anforderungen geprägt sind. Jedem Auftrag geht die künstlerische Entscheidung für ein bestimmtes Bauvorhaben, die Wahl des beauftragen Architekurbüros oder im Fall von Olaf Nicolai gar ein eigens organisierter Architekturwettbewerb voraus. Mit dieser Bandbreite an unterschiedlichen Gebäudetypen und architektonischen Ansätzen untersucht die Ausstellung, inwiefern es in der Zusammenarbeit von KünstlerInnen und ArchitektInnen zu einer Verlagerung der architektonischen Verhältnisse von Gestaltung, Konstruktion und Funktion kommt. Sie stellt damit die Frage, welche architektonische Qualität durch die besondere Kollaboration entstehen kann.

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