02.12.2008 - 31.12.2008
Auf fünf Kupfertäfelchen in der Größe einer Schreibmaschinenseite hat der unbekannte Maler in feinmeisterlicher Manier Allegorien der menschlichen Sinne dargestellt. Liebespaare, mal im Innenraum, mal in einer Landschaft, sind in Tätigkeiten vertieft oder von Requisiten umgeben, die den jeweiligen Sinn repräsentieren: Lesebrille und Spiegel, aber auch ein Adler stehen für das „Gesicht“, Musikinstrumente und ein Hirsch für das „Gehör“, Blumen und ein Hündchen spielen auf den „Geruch“ an, Austern und andere erlesene Speisen, dazu ein Äffchen, verdeutlichen den „Geschmack“, während ein Papagei dem sich kosenden Paar beim „Gefühl“ assistiert.
Motive seriellen, enzyklopädischen Charakters – man denke an die Vier Kontinente, die Vier Elemente oder die Zwölf Monate – waren in der flämischen Kunst des 17. Jahrhunderts äußerst beliebt und müssen als eine besondere Form visueller Weltaneignung verstanden werden.
