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Antikensammlung in der Kunsthalle zu Kiel


Düsternbrooker Weg 1
24105 Kiel
Tel.: 0431 597 37 58
Homepage

Öffnungszeiten:

Di, Do, Fr 10.00-18.00 Uhr
Mi 10.00-20.00 Uhr
Sa-So 10.30-18.00 Uhr

Noble Gäste

20.12.2008 - 01.12.2012
Die Kunsthalle Bremen baut um und die Bremer Sammlung geht auf Reisen. Noch vor dem Weihnachtsfest zieht sie mit bedeutenden Werken in die Kunsthalle zu Kiel ein. Diese noblen Gäste zu beherbergen, bereitet Vergnügen und macht spannende Korrespondenzen mit der Kieler Sammlung möglich. Die Bremer Kollektion - mit Werken von Arnold Böcklin oder Wilhelm Leibl - bringt den Kieler Bestand mit bedeutenden Wegbereitern der Moderne ins Gespräch. Das Kunstpublikum darf gespannt sein, denn feinste und hintergründige Frauenporträts von Hans Thoma, Wilhelm Leibl, Theodor Rehbenitz sowie Historienbilder des Lübecker Nazareners Friedrich Overbeck, des Leipziger Malers Julius Schnorr von Carolsfeld halten Einzug in das Traditionshaus an der Förde. An den 17 Gemälden aus Bremen lassen sich aber auch die wichtigsten Entwicklungen der Kunst des 19. Jahrhunderts studieren. Im Dezember 2010 werden die Noblen Gäste, die in den Parkblick-Sälen der Kunsthalle mit schöner Aussicht auf den Skulpturengarten einquartiert sind, ihre Rückreise in den Neubau der Bremer Kunsthalle antreten. Ein gemeinsames Thema der Gäste ist die Liebe zu Italien. In Auflehnung gegen den Wiener Akademiebetrieb war das 'Sehnsuchtsland' gleichermaßen Inspirationsquelle wie produktiver Fluchtpunkt. Die Auswahl aus dem Bremer Bestand wurde von Dr. Dirk Luckow in Zusammenarbeit mit dem Wissenschaftlichen Leiter der Kieler Kunsthalle Dr. Peter Thurmann getroffen. Einmal mehr zeigt sich: Die Kunst des 19. Jahrhunderts setzt ein informiertes Kunstpublikum voraus, das sich zwar nicht mehr allein auf einen religiösen Wertekanon einigen kann, wohl aber auf einen moralischen Konsens. Daraus erklärt sich die wichtige Funktion der Kunstvereine innerhalb des Kunstbetriebs des 19. Jahrhunderts, die sich immer auch mäzenatisch verstanden haben. Zum Hintergrund Wie andere deutsche Museen auch sind die Kunsthallen in Bremen und Kiel aus den Aktivitäten eines Kunstvereins hervorgegangen. Der Bremer Museumsbau wurde 1849 errichtet, Kiel erhielt seine erste Kunsthalle 1857. Nun erfährt das Traditionshaus in Bremen einen spektakulären Anbau. Der Entwurf des Berliner Architekturbüros "Hufnagel Pütz Rafaelian" sieht zwei kompakte, das Museumshaus flankierende Bauten vor, die die ehemalige Symmetrie des Erstbaus wiederherstellen soll. Der 1982 errichtete Anbau wird wieder zurückgebaut, so dass ein schmaler Kubus entsteht. Durch das Spiel über die beiden neuen Flügel gewinnt die Kunsthalle 4.400 Quadratmeter zusätzlicher Nutzfläche, die u.a. für Wechselausstellungen genutzt werden soll. Ermöglicht werden kann diese Modernisierung und Kapazitätserweiterung durch Finanzierungszusagen seitens des Bundes im Umfang von zehn Millionen. Die restlichen 20 Mio. des ambitionierten Joint Venture schultern das Land Bremen gemeinsam mit dem örtlichen Kunstverein. Der Bremer Museumsdirektor Wulf Herzogenrath betont: "Ein Museum beschneidet sich selbst, wenn es nicht in die Gegenwart hinein wachsen kann." Die Neueröffnung in Bremen ist für das Frühjahr 2011 geplant. Bis dahin sind die 2.000 Gemälde, Skulpturen und Medieninstallationen in 21 namhaften Kunsthäusern wie der Hamburger Kunsthalle, dem Museum Ludwig in Köln und der Alten wie der Neuen Pinakothek in München und in der Kunsthalle zu Kiel zu sehen.

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