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Angermuseum


Anger 18
99084 Erfurt
Tel.: 0361 655 16 51
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Öffnungszeiten:

Di-So 10.00-18.00 Uhr

Jacob Samuel Beck: Ausstellung zum 300. Geburtstag des Erfurter Malers

18.10.2015 - 17.01.2016

Jacob Samuel Beck (1715-1778) gilt als wichtigster Vertreter des Spätbarock in Erfurt. Sein Wohnhaus mit Atelier befand sich in der Johannesstraße 36, das heute durch eine Gedenktafel markiert ist. Bei wem Beck zum Maler ausgebildet wurde, ist nicht bekannt. Nachweisbar sind jedoch Kontakte zum Herzoglichen Hof in Weimar.
Im überlieferten malerischen Werk dominieren Porträts und Stillleben, außerdem Tierdarstellungen. Von seinen Porträts gehören jene des Christian Reichart, Erfurter Ratsmeister und Gärtner, sowie des Reichsgrafen Gustav Adolf von Gotter zu den bekanntesten.
Der Reichsgraf von Gotter engagierte ihn für die Ausstattung seines Schlosses Molsdorf. Nur in Kopien überliefert ist der Totentanz-Zyklus, an dem Beck neben anderen Künstlern arbeitete. Es handelte sich um 56 großformatige Ölbilder, die Persönlichkeiten (zum Teil stadtbekannte) zeigen, die bei verschiedenen Verrichtungen vom Tod heimgesucht werden.
Der Zyklus fiel 1872 einem Feuer im Evangelischen Waisenhaus Erfurt (heute Augustinerkloster) zum Opfer, wo sich eine Kunst- und Naturaliensammlung als Vorläufer der heutigen städtischen Sammlungen befand.
Beck schuf auch allegorische, mythologische und religiöse Werke. So zeigt das untere Altarblatt des Hochaltars im Erfurter Dom die Szene "Anbetung der Heiligen Drei Könige"; an der Südwand des Hohen Chors hängt das Gemälde "Anbetung der Hirten".
Im Angermuseum Erfurt befinden sich heute 45 Gemälde, zum Teil bezeichnet, zum Teil unbezeichnet, die den Grundstock der Ausstellung bilden werden. Weitere Werke aus deutschen öffentlichen und Privatsammlungen (Erfurt, Weimar, Sondershausen, Ansbach, München) werden als Leihgaben die Jubiläumsschau komplettieren. Punktuell werden Werke von Zeitgenossen des Malers dazu dienen, sein Werk vergleichend im historischen Kontext zu verankern.
Das Werk von Jacob Samuel Beck wurde bisher nur unzureichend kunsthistorisch untersucht und in die deutsche bzw. europäische Entwicklung seiner Zeit eingeordnet. Dies soll erstmals eine ausstellungsbegleitende Publikation leisten.

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