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A. Paul Weber-Museum


Domhof 5
23909 Ratzeburg
Tel.: 0 45 41 86 07 20
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Öffnungszeiten:

Di-So 10.00-13.00 u. 14.00-17.00 Uhr

A. Paul Weber im 1. Weltkrieg

01.03.2014 - 06.08.2014

Aus Anlass der 100. Wiederkehr des Beginns des 1. Weltkrieges zeigen wir eine Ausstellung mit über 200 Graphiken Webers aus dieser Zeit, die auch dessen eigenes Schicksal als Angehöriger der Ei-senbahntruppen widerspiegeln.
Wider besseres Wissen sprach Kaiser Wilhelm II. vom 1. Weltkrieg als einem Akt der Notwehr und erntete den begeisterten Jubel des Volkes. Der 20jährige Weber meldete sich, wie so viele aus der Wandervogel-Bewegung, als Kriegsfreiwilliger. Nach einer Grundausbildung bei den Feldeisenbahnern in Hanau zog er im Oktober 1914 mit der „Eisenbahn-Betriebskompanie 28“ nach Ostpreußen. Dort war er an Brückenbauten im Njemen beteiligt. Dann verlegte man seine Kompanie weiter nach Norden. Bei der „Zeitung der 10. Armee“ in Wilna wurde er im April 1916 als Kriegszeichner tätig. Er schuf für die Zeitung, die in einer Auflage von jeweils 45.000 Exemplaren erschien, über 200 Titelzeichnungen, Textillustrationen, Vignetten und Randleisten.
Webers Bilder wurden sogar als Postkarten-Serien herausgegeben. Die Folge „Wie befehlen Herr Hauptmann?“ mit lustigen Soldatenköpfen wurde in 30.000 Einzelpostkarten und 1.000 Mappen gedruckt. Webers Honorar betrug 432 Reichsmark, etwa das Zwanzigfache seines Monatssoldes.
Im Kompanieheim in Dukschty schuf er ein großes Wandgemälde mit heiteren Szenen aus dem Alltagsleben der Feldeisenbahner. Seine Vielseitigkeit stellte er unter Beweis, als er aus Sandstein ein monumentales Ehrenmal mit der Halbfigur eines Soldaten meißelte.
Im Januar 1918 wurde die Kompanie nach Nord-frankreich verlegt. Weber stellte ein Gesuch, das Thema der Eisenbahntruppen künstlerisch zu ge-stalten. So wurde er nach Spa ins „Große Haupt-quartier“ versetzt und ihm wurde die Gestaltung der umfangreichen Sondernummer „Unsere Eisen-bahntruppen“ der Leipziger „Illustrirten Zeitung“ übertragen. Sie erschien am 21. November und trug den Hinweis „Kriegsnummer 225“. Das stimmte bereits nicht mehr. Als die Druckmaschinen anliefen, wurde am 9.11.1918 in Berlin gerade der Thronver-zicht des Kaisers bekannt gegeben, was das Ende des Krieges bedeutete.

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