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Ein grauenhafter Tag liegt hinter uns

Deutschland, 2010, Dokumentarfilm, ca. 55 min., FSK: ab Jahre

Ein schwerer Tag für eine kleine Stadt. Ein schweres Thema, aber ein wichtiges, vor allem in einer Zeit, in denen echte Zeitzeugen dazu seltener geworden sind, in der viele nur noch Bilder kennen und nicht selbst nachempfinden können, was das größte Geschenk ist, das sie bekommen haben - in Frieden zu leben. "Der Film zeigt zwar die Zerstörung Bruchsals", so Regisseur Weiler, "aber in gewisser Weise steht die Stadt auch exemplarisch für die eigentlichen Opfer eines Krieges - die Zivilbevölkerung." Emotionale Momente wechseln sich mit strikter Sachlichkeit ab, historische Korrektheit mit menschlicher Betroffenheit. Die Dokumentation zeigt auch was vor dem großen Angriff geschah und enthält sich jedes erklärenden Kommentars. Die Doku ist direkt, will nicht noch einmal durch einen Vermittler eine Distanz schaffen, sich selbst tragen und nicht interpretieren. Die Zuschauer hören den Erzählungen zu, Experten ordnen die Geschehnisse ein. Erhaltenes Filmmaterial sowie Fotos wurden in den Film eingebaut, ebenso in einem Bombenkeller aus dem 2. Weltkrieg gedreht. Auf die oft gesehenen Spielszenen, die eine Situation nachstellen, wurde aber gänzlich verzichtet. "Das vernichtet oft die Glaubwürdigkeit", so Weiler, "entweder drehe ich einen Dokumentar- oder einen Spielfilm. Das Mittelding dazu verwässert nur beides." Es fließen auch unerwartete Szenen mit in den Film ein. So verlesen am Ende Schülerinnen eines örtlichen Gymnasiums Aufsätze von damals gleichaltrigen Schülerinnen, die den erlebten Angriff kurz danach niedergeschrieben hatten. Aber auch die unterschwellige Musik spielt eine grosse Rolle. "Dass ist ein Grund, warum ich sie selbst geschrieben habe", so der Regisseur. "Sie musste die permanente Bedrohung ausdrücken und selbst beklemmend wirken. Die dabei eingesetzten Tremolo-Kontrabässe sind hier z.B. das musikalische Bild der anfliegenden Bomber, ein verstimmtes Klavier entspricht einer kaputten Spieldose eines Kindes." (Quelle: Verleih)

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Ein schwerer Tag für eine kleine Stadt. Ein schweres Thema, aber ein wichtiges, vor allem in einer Zeit, in denen echte Zeitzeugen dazu seltener geworden sind, in der viele nur noch Bilder kennen und nicht selbst nachempfinden können, was das größte Geschenk ist, das sie bekommen haben - in Frieden zu leben. "Der Film zeigt zwar die Zerstörung Bruchsals", so Regisseur Weiler, "aber in gewisser Weise steht die Stadt auch exemplarisch für die eigentlichen Opfer eines Krieges - die Zivilbevölkerung." Emotionale Momente wechseln sich mit strikter Sachlichkeit ab, historische Korrektheit mit menschlicher Betroffenheit. Die Dokumentation zeigt auch was vor dem großen Angriff geschah und enthält sich jedes erklärenden Kommentars. Die Doku ist direkt, will nicht noch einmal durch einen Vermittler eine Distanz schaffen, sich selbst tragen und nicht interpretieren. Die Zuschauer hören den Erzählungen zu, Experten ordnen die Geschehnisse ein. Erhaltenes Filmmaterial sowie Fotos wurden in den Film eingebaut, ebenso in einem Bombenkeller aus dem 2. Weltkrieg gedreht. Auf die oft gesehenen Spielszenen, die eine Situation nachstellen, wurde aber gänzlich verzichtet. "Das vernichtet oft die Glaubwürdigkeit", so Weiler, "entweder drehe ich einen Dokumentar- oder einen Spielfilm. Das Mittelding dazu verwässert nur beides." Es fließen auch unerwartete Szenen mit in den Film ein. So verlesen am Ende Schülerinnen eines örtlichen Gymnasiums Aufsätze von damals gleichaltrigen Schülerinnen, die den erlebten Angriff kurz danach niedergeschrieben hatten. Aber auch die unterschwellige Musik spielt eine grosse Rolle. "Dass ist ein Grund, warum ich sie selbst geschrieben habe", so der Regisseur. "Sie musste die permanente Bedrohung ausdrücken und selbst beklemmend wirken. Die dabei eingesetzten Tremolo-Kontrabässe sind hier z.B. das musikalische Bild der anfliegenden Bomber, ein verstimmtes Klavier entspricht einer kaputten Spieldose eines Kindes." (Quelle: Verleih)
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