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Galerie Hanna Bekker vom Rath


Braubachstr. 12
60311 Frankfurt/Main
Tel.: 069 28 10 85
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Öffnungszeiten:

Di-Fr 12.00-18.00 Uhr
Sa 12.00-15.00 Uhr
u.n.V.

vertretene Künstler

Andreas Amrhein

Andreas Amrhein: Storyteller

08.04.2011 - 11.06.2011
Andreas Amrhein versetzt realistisch gemalte Porzellanfiguren in surreale Räume, in die er Zeichnungen verschiedener Gegenstände, idyllische Welten oder tapetenartige, sich wiederholende Dekorelemente einbindet. Die Figurinen - historische Sammelobjekte berühmter Manufakturen, gute Freunde aus der Kindheit und als bürgerlicher Kitsch festgesetzt im kollektiven Unterbewusstsein - stehen in Amrheins Bildern für Vergangenheit, umgeben von Kommentaren einer ebenso farbenprächtigen wie komplizierten globalen Gegenwart. Zunehmend transferiert der Künstler das Porzellanfigurenmotiv in Gestalten unserer Popkultur, widmet dem kettenbehangenen "Gangsta"-Rapper, der stolz mit Kampfhund und Limousine posiert, ebenso seine malerische Aufmerksamkeit wie einem auf einem Rocaillensockel stehenden Gärtnerjungen aus Meißener Produktion. "Pale Fire" lautet der Bildtitel des Gärtnerjungen, was auf den 1962 veröffentlichten Roman "Fahles Feuer" von Vladimir Nabokov anspielt, ein hochgerühmtes Beispiel für einen metafiktionalen Text. Mit Witz und Ironie bringt Andreas Amrhein High und Low, Hoch- und Popkultur zusammen. Dabei versteht er es, das hintersinnige Zusammenspiel von Vorder- und Hintergrund mittels der gewählten Bildtitel zu forcieren, Rätsel zu entwerfen, deren Auflösung offen bleibt. Der in Berlin lebende Künstler Andreas Amrhein wurde 1963 in Marburg/Lahn geboren und wuchs in Liberia/Westafrika auf. Er studierte an der Hochschule der Künste Berlin, an der Slade School of Fine Art in London, am Grafikskolan Forum Malmö und am Art Institute of Chicago. Verschiedene Stipendien führten ihn nach Frankreich, Norwegen und China. Der Meisterschüler Walter Stöhrers war 2009 an der Ausstellung "Zeitgenössische Kunst aus Deutschland" im Kunstmuseum Wuhan, China, beteiligt und stellte im vergangenen Jahr in Peking aus. Dieser Aufenthalt in China hat motivische Spuren in seinen neuen Bildern hinterlassen. Amrhein sieht sich selbst als "Geschichtenerzähler". Es parallelisiert verschiedene Welten und Erzählebenen, er vereinigt das Ungleiche, verbindet Figuration und Abstraktion, Zeichnung und Malerei zu einem Remix, oder Mash-up, wie man in der Popsprache diese Art von Collagen nennen würde, die auf eine (Ton-)Spur gebracht, ihre Quellen deutlich erkennen lassen und doch etwas Neues generieren.

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