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Art Galerie 7


St.-Apern-Str. 7
50667 Köln
Tel.: 0221 277 48 66
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Öffnungszeiten:

Mi-Fr 12.00-18.00 Uhr
Sa 12.00-17.00 Uhr
u.n.V.

Joanna Jesse und Kirsten van den Bogaard

08.06.2011 - 31.07.2011
Joanna Jesse erinnert uns an die Gedankenwelt unserer eigenen Kindheit - das Mysteriöse, die große Neugier und Freude alltäglicher Situationen. Durch die weiche Unschärfe der realistisch gezeigten Figuren und der umgebenden Natur, werden diese zu Stellvertretern aller Kinder und uns selbst. Durch diese Unbestimmtheit bleibt viel Raum, der mit eigenen Erinnerungen und Emotionen gefüllt wird. Joanna Jesse, 1975 geboren in Polen, dort auch Ihr erstes Studium absolviert, lebt und studiert in Düsseldorf, als Schülerin von Prof. Brandl. Jesse verbindet leuchtende Farbkraft sowie tiefe schwarz-weiß Kontraste mit einem sanften Blick aufs Motiv. Genau diese Sanftheit bewahrt Jesses Malerei bei der Darstellung springender Kinder oder eines küssenden Paares davor, plakativ zu sein. Ihre Arbeiten zeigen Szenen und Ausschnitte aus dem alltäglichen Straßenleben. Meist sind es Auseinandersetzungen mit Raum, Perspektive und Licht, transportiert durch komplexe Schattenwürfe, welche die Atmosphäre verdichten. Jesse konzentriert sich auf Details, die das Auge zunächst anziehen, dann aber auf Stimmung und Atmosphäre der Motivumgebung neugierig machen. Ihr gelingt es, mit ihren Bildern die Wirklichkeit entsprechend unserer sinnlichen Wahrnehmung darzustellen. Mannigfache optische Reize bestimmen unsere visuelle Wahrnehmung - in der Überflutung durch Extreme bleibt wenig Raum für das scheinbar Alltägliche. Menschliche Augenblicke und gewohnte Momente sind van den Bogaards darstellerisches Anliegen. Sie beobachtet, sammelt und dokumentiert Menschen auf der Straße, im offenen Raum. Kirsten van den Bogaard, geboren 1963 in Hamburg, lebt und arbeitet in Köln. Die Malerei ist van den Bogaards Filter, die gewonnene Essenz reflektiert das wahrhafte Leben: Da sind Momentaufnahmen ohne Pose, unbefangen im Jetzt, nicht drapiert, sogar abgewandt und selten vollständig. Die Zufälligkeit ist ihr Protagonist, ihre Darsteller bleiben anonym und geben dem Betrachter somit Raum, der mit persönlichen Bezügen und Bekanntem gefüllt wird. Das Leben dahinter bleibt eine Frage der Phantasie des Betrachters. Die Umgebung wird völlig ausgeblendet und liefert keinerlei Indiz, lediglich die Sekunde der Aufnahme bleibt im Werktitel erhalten. Für Kirsten van den Bogaard bilden Fotografien den Ausgangspunkt ihrer Arbeit. Sie malt ihre Portraits direkt auf glanzlackierte Aluminiumplatten. Schemenhaft spiegeln sich darin Betrachter und Umwelt und werden zu der gemalten Situation ergänzt. Freie Blicke für den, der durch den weißen Raum vom Betrachter zum Beobachter und schließlich in der Spiegelung selbst Teil der Szenerie wird. Das ist der Moment, den die Künstlerin mit ihrer Arbeit erzielen möchte, der Betrachter beobachtet sich selbst. Hier und jetzt.

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