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Museum Morsbroich


Gustav-Heinemann-Str. 80
51377 Leverkusen
Tel.: 0214 855560
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Öffnungszeiten:

Do 11.00-21.00 Uhr
Di,Mi,Fr-So 11.00-17.00 Uhr

Neues Rheinland. Die postironische Generation

28.11.2010 - 13.02.2011
Jan Albers, Alexandra Bircken, Eli Cortiñas, Katja Davar, Björn Dressler, Luka Fineisen, Manuel Graf, Gesine Grundmann, Tobias Hantmann, Diango Hernández, Markus Karstieß, Konsortium – Lars Breuer, Sebastian Freytag, Guido Münch –, Andreas Korte, Matthias Lahme, Vera Lossau, Rosilene Luduvico, Ulrike Möschel, Elke Nebel, Martin Pfeifle, Michail Pirgelis, Anne Pöhlmann, Cornelius Quabeck, Martina Sauter, Jan Scharrelmann, Christoph Schellberg, Gregor Schneider, Felix Schramm, Monika Stricker, Gert und Uwe Tobias, Paloma Varga Weisz Die Ausstellung Neues Rheinland. Die postironische Generation zeigt zum ersten Mal eine umfassende Museumspräsentation von Künstlerinnen und Künstlern, die überwiegend in den 1970er Jahren geboren wurden und heute im Rheinland leben und arbeiten. Mit insgesamt 30 Positionen entwirft sie das Panorama einer Generation, die nach den bereits historischen Strömungen des Rheinlandes – von der ZERO-Kunst bis zu den nachmodernen Protagonisten der 1980er Jahre – erneut von einem gemeinsamen Interesse an spezifischen Themen geleitet ist: Aus der Ablehnung einer distanzierten, ironischen Haltung, wie sie seit den 1980er Jahren sowohl den gesellschaftlichen als auch den kunstimmanenten Diskurs geprägt hat, hat sich eine neue Hinwendung zu Ernsthaftigkeit, Engagement und Humor entwickelt. Während die Generation ihrer "Lehrer" mit einer Welt konfrontiert war, deren alte, polare Machtsysteme sich in Auflösung befanden, wachsen die in den 1970er Jahren Geborenen in einer Welt heran, in der die Globalisierung und ein ungebremster Kapitalismus den Status quo bilden. Hatten die Künstler der achtziger Jahre noch mit der mehrfachen Brechung und Spiegelung der Ironie auf den fundamentalen Wandel ihres gesellschaftlichen Systems reagiert, so scheint die schneidende Waffe der 'ambiguen' Rede für eine neue Generation von Künstlerinnen und Künstlern am Beginn des 21. Jahrhunderts stumpf geworden zu sein. Gewandelte thematische Ansätze wie die Orientierung am Menschen, an seiner Körperlichkeit sowie an seinen Utopien bestimmen die künstlerischen Fragestellungen unserer Tage. In diesem Zusammenhang erproben die Postironiker traditionelle Methoden auf eine neue Weise: Sie konzentrieren sich auf randständige Medien wie Keramiken, Holzdrucke oder Scherenschnitte und suchen eine unverstellte, bisweilen betont handwerkliche Auseinandersetzung mit dem Material, seinen Eigenschaften und Qualitäten sowie seinen metaphorischen Dimensionen. Postironisch, in einem durch Ernsthaftigkeit geprägten künstlerischen Prozess nähern sich die Künstlerinnen und Künstler Themenstellungen, die sich durchaus an ausgewählten Positionen der Moderne orientieren können. In zahlreichen präsentierten Medien – von Malereien, Fotografien, Collagen über Installationen, Skulpturen und Rauminterventionen bis hin zu Video- und Animationsfilmen – folgt die Ausstellung den mannigfaltigen Strategien postironischen Denkens. Obwohl die Werke auf Ironie verzichten, bleiben sie dennoch nicht ohne Humor: Genau an diesem Punkt, an der Trennlinie zwischen Ironie und Humor, entfaltet die Präsentation ihre These von einer neuen künstlerischen Generation im Rheinland, das als bedeutender Ausbildungsstandort und weltweit dichteste Region kultureller Institutionen weiterhin einen herausragenden Status als Indikator für internationale Entwicklungen besitzt.

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