05.12.2008 - 25.01.2009
Seit einigen Jahren erleben Schutzengeldarstellungen, lange Zeit als Kitsch belächelt, eine Renaissance. Schutzengel geistern durch Werbung und Medien, tummeln sich in den Regalen der Buchhändler und machen auch vor Fernsehserien nicht halt.
Die Vorstellung von einem himmlischen Schutzengel, der Menschen beschützt, warnt und ihnen beisteht, kommt in verschiedenen Stellen der Bibel vor. Auch in Judentum und Islam ist der Glaube an geflügelte Helfer verbreitet.
Im späten Mittelalter wurde der Schutzengel zum beliebten Bildgut. Zu Beginn der 19. Jahrhunderts kamen Engel in Bildern der "Nazarener" auf, einer deutschen Künstlergruppe, die sich an spätmittelalterlichen Meistern orientierte. Sie waren vorbildhaft für die Schutzengelbilder der industriellen Massenproduktion, die seit Mitte des 19. Jahrhunderts Bilder erschwinglich machte. Ein regelrechter Engelkult entstand. Schutzengel kamen nun auch in gesellschaftlichen Unterschichten in Mode. In katholischen wie evangelischen Haushalten waren sie beliebt als Wandschmuck, auf Postkarten, Andachts- und Fleißbildchen und vielem mehr.
Die Ausstellung gibt einen Überblick über beliebte Motive und Inhalte sowie die verschiedenen Erscheinungsformen von Schutzengelbildern aus dem 19. und 20. Jahrhundert.