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Städtische Galerie Wolfsburg


Schlossstraße 8
38448 Wolfsburg
Tel.: 05361 28 10 12
Homepage

Öffnungszeiten:

Di 13.00-20.00 Uhr
Mi-Fr 10.00-17.00 Uhr
Sa 13.00-18.00
So 11.00-18.00 Uhr

Für all genug - 40 Jahre Städtische Galerie Wolfsburg

21.10.2014 - 30.08.2015

Zum Jubiläum des vor 40 Jahren gegründeten Museums für zeitgenössische Kunst der Stadt Wolfsburg präsentiert die Städtische Galerie erstmals eine Auswahl des dauerhaften Sammlungsbestandes in einem wechselseitigen Dialog mit temporären Wandmalereien des Künstlers Roland Schappert.
Im Zentrum der Museumsarbeit der Städtischen Galerie und vor dem Hintergrund der Unmöglichkeit eines globalen, kunstgeschichtlich vollständigen Sammelns, steht das Ziel, individuell-substanzielle, zeitgenössische Positionen aufzuspüren, um damit ein unverwechselbares und eigenständiges Sammlungsprofil auszubilden.
Gesammelt wird seit den 1950er Jahren insbesondere Malerei und Skulptur nach 1945 aus dem deutschsprachigen Raum. Im Bereich der Neuen Medien, Video, Film und Fotografie sowie den druckgrafischen Medien wird international gesammelt, um bereits vorhandene Sammlungsschwerpunkte zu erweitern, neue Entwicklungslinien aufzuweisen und die Wechselwirkung über nationale und mediale Grenzen hinweg sichtbar zu machen.
Mit herausragenden Werken bedeutender künstlerischer Positionen ist es der Sammlung heute möglich, die wichtigsten Tendenzen, insbesondere der deutschen Kunstgeschichte, in einen gesellschaftlichen und historischen Zusammenhang zu stellen, auf besondere ästhetische Traditionen zu verweisen und zugleich die Anbindungen zu aktuellen künstlerischen Entwicklungen und Strömungen herzustellen. Damit leistet die Städtische Galerie nicht nur einen wichtigen wissenschaftlichen Beitrag, sondern trägt auch wesentlich zur Entwicklung der kulturellen Identität in der Region bei. Seit Langem tragen dazu in besonderer Weise auch die vielen künstlerischen Arbeiten der Sammlung bei, die raum- und kontextbezogen für das Museum entwickelt wurden und in ihrem in situ Charakter das Sammlungsprofil bereichern und das Publikum zum aktiven Sehen, zum Dialog und zur Partizipation einladen. Mit der Neupräsentation der Sammlung unter dem Titel „FÜRS ALL GENUG“ nimmt das Museum diese wichtige Traditionslinie nicht nur auf, sondern entwickelt diese nun erstmals im direkten Dialog mit einem Künstler auf der Ebene der Sammlungspräsentation weiter.
Roland Schappert, 1965 in Köln geboren, arbeitet an der Schnittstelle von Text, Zeichnung, Malerei, Grafik, Video, Dichtkunst und Essay. Sein Anliegen ist es, das Bild undogmatisch und frei zu denken und die Wirkungsmöglichkeiten bildnerischer Gattungen sowie ihre Grenzen immer wieder neu auszuloten und zu befragen. Hierfür bedient sich der Künstler unterschiedlichster Bild- und Textfragmente, aus denen er im Prozess von Überlagerung, Überschreibung, Ausstreichen und Auswischen, seine Wandschriftbilder entwickelt. In der neuen Dauerausstellung werden diese Wandmalereien in einen spannungsreichen Dialog zu den Werken der Sammlung gesetzt, um den Besucherinnern und Besuchern der Städtischen Galerie neue Sichtweisen auf gut bekannte wie auch auf hier erstmals gezeigte Kunstwerke aus dem Bestand zu eröffnen. Zugleich soll durch das konzeptuelle und gestalterische Zusammenspiel das Museum als ganz besonderer Ort der Geschichte wie auch der Gegenwart, des Alten und des Neuen gekennzeichnet und beleuchtet werden. Denn insbesondere seit 1945 hat die jüngste Geschichte bis zu unserer Gegenwart gezeigt, dass die Frage, was Kunst heute eigentlich ist, immer wieder neu verhandelt und jede Generation ihre eigene Kunst und Geschichte sich immer wieder neu erschließen muss.
Über seine „Schriftbildmalerei“ wird sich Roland Schappert mit diesen Fragestellungen, Schwierigkeiten und Widersprüchen, die das Sammeln, das Museum, die Kunst, den Künstler und den Betrachter berühren, künstlerisch auseinandersetzen. Kritisch kommentierend, kreativ analysierend oder auch humorvoll persiflierend werden so nicht nur neue Beziehungen zwischen den Kunstwerken untereinander hergestellt. Es vermitteln sich dem Publikum so auch noch unbekannte Referenzebenen, von denen aus neue Einblicke auf die Sammlung gewonnen werden können.

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