Schon immer haben den Maler, Zeichner und Grafiker Peter Redeker in seinem Werk die Themen Landschaft und Akt interessiert. Dabei fing er vor mehr als zwanzig Jahren an, auch die Foto- und Filmkamera für seine Bilder zu nutzen. An einem Strand in Marokko fotografierte und filmte er junge Männer beim Sonnen und Baden und bei Sport und Spiel.
Nach und nach ersetzten ihm die Fotografien und Film Stills das lebende Modell und dienten ihm zur Anfertigung seiner Zeichnungen, Gouachen und Grafiken. Später montierte er die schwarzweißen Aufnahmen zu eigenständigen Bildtafeln im Format von 100 cm x 150 cm. Noch später griff er mit zeichnerischen und malerischen Mitteln in diese Bildreihen ein.
Die Ausstellung in der städtischen Galerie Kubus zeigt die Entwicklung von der Zeichnung über die Fototafel aus montierten Einzelbildern zum partiell übermalten Werk. In die schon vor Jahren farbig übermalten Fototafeln hat der Künstler in den letzten beiden Jahren nun noch einmal malerisch eingegriffen, indem er ihre Formen und Strukturen mit schwarzer Gouachefarbe zum Teil prononciert, zum Teil weiter verändert hat.
All diese in der Zeit sich erstreckenden, prozessualen Interventionen haben sowohl den ästhetischen als auch den semantischen Status der Fototafeln über die Jahre erheblich verändert. Aus einer Hymne an das Leben, die sie ursprünglich einmal waren, aus einem Lobgesang auf die Kraft und Schönheit des jugendlichen Körpers, ist dabei weitgehend eine Elegie geworden.
Die Sonne, die anfangs auf dem Geschehen lag, hat sich verdüstert. Melancholie ist in die Bilder eingezogen. Sie sind nun nicht mehr allein Hommagen an das Leben, sondern ebenso sehr Memoriale der Vergänglichkeit. Genau diese Ambivalenz macht den Reiz dieser Werke von Peter Redeker aus.