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Oberschlesisches Landesmuseum


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40883 Ratingen
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Öffnungszeiten:

Di-So 11.00-17.00 Uhr

Trachtenschmuck aus dem Teschener Schlesien

21.07.2013 - 22.09.2013

Sich zu schmücken, ist eins der ältesten menschlichen Bedürfnisse. Dem Schmuck wurden magische Kräfte zugeschrieben. Er galt als Glücksbringer, behütete seinen Träger, verdeutlichte dessen sozialen sowie familiären Status und erfüllte außerdem praktische und ästhetische Funktionen.
Die Ursprünge des prachtvollen Trachtenschmucks aus dem Teschener Raum liegen in der städtisch-adligen Renaissancekleidung. Der Silberschmuck war ein Zeugnis der bürgerlichen und aristokratischen Kultur im Teschener Land sowie eine Reminiszenz an die Mode der Renaissance und der nachfolgenden historischen Stile, wie Barock, Rokoko, Empire und Klassizismus. Die Existenz der ersten Teschener Goldschmiedewerkstätten wird in den Quellen aus dem 18. Jahrhundert nachgewiesen. Aus Venedig wurden die ersten silbernen Gürtel geliefert. Archivquellen, insbesondere Testamente, belegen, dass sich um die Mitte des 18. Jahrhunderts die städtische, von der west- und teilweise auch der osteuropäischen Mode inspirierte Bekleidung aus Teschen/Český Těšín/Cieszyn ins reiche dörfliche Milieu der Bauern in der Umgebung verlagerte und dort verbreitete. So fand auch der dazu gehörende kostbare Schmuck den Weg auf das Land. Jedoch konnten sich nur die Reichsten solchen Schmuck leisten. Der Schmuck wurde testamentarisch an die Erben mehrerer Generationen übertragen. Er war zugleich wertvolles Kapital und eine bedeutungsvolle Erinnerung an die Familie.

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