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Oberschlesisches Landesmuseum


Bahnhofstraße 71
40883 Ratingen
Tel.: 02102 965-0
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Öffnungszeiten:

Di-So 11.00-17.00 Uhr

Fahren, Gleiten, Rollen - Mobil sein im Wandel der Zeit

24.11.2013 - 05.10.2014

Ob auf leisen Sohlen oder hoch zu Ross, ob auf der Straße, Schiene, zu Wasser oder in der Luft - der Drang, beweglich zu sein, ist seit jeher ein grundlegendes Bedürfnis des Menschen. Im Laufe der Jahrhunderte haben sich die Geschwindigkeiten und der Komfort von Fortbewegungsmitteln extrem verändert. Im Mittelalter war Reisen meist religiös oder wirtschaftlich motiviert. Heute nutzen viele eine weitgehende mobile Freiheit, um dem Alltag zu entfliehen und fremde Länder zu entdecken.
Schneller, direkter, weiter, das gilt auch für das Übertragen von Nachrichten. Seit der Antike und dann wieder im Mittelalter gab es Kurierdienste, die den Schriftverkehr zwischen Klöstern, Herrschern und Kau euten ermöglichten. Noch vor rund 150 Jahren boten reitende Eilboten die schnellste öffentliche Nachrichtenübertragung. Jetzt reicht ein Knopfdruck zur Datenübertragung. Mobiltelefone und Computer sind allgegenwärtig.
Die Verkehrs- und Kommunikationsgeschichte ist eng mit der Kultur des Reisens verbunden. In allen europäischen Regionen lassen sich dazu Entwicklungenund Fortschritte nachvollziehen. Durch wechselnde staatliche Zugehörigkeit eignet sich Schlesien besonders gut, diese Etappen aufzuzeigen.
Schon 1842 wurde in Schlesien die erste Eisenbahnlinie eröffnet. In Preußisch-Schlesien wurde 1847 die Verbindung Breslau–Kosel–Myslowitz fertig gestellt. Sie ermöglichte den kostengünstigeren Massentransport oberschlesischer Steinkohle zur Oder und von dort per Schiff nach Berlin. In Österreichisch-Schlesien erreichte zeitgleich die Kaiser-Ferdinands-Nordbahn den Grenzort Oderberg. Wien bekam damit Kohle aus dem Ostrau- Karwiner Steinkohlerevier. Das rasch engmaschige Streckennetz belebte den Fremden- und Warenverkehr in und nach Schlesien. Mit dem Ersten Weltkrieg endeten die meisten individuellen Reisemöglichkeiten. Deutsche, polnische und tschechische Grenzen wurden zu Bariieren. Erst 1989 begann eine neue, hoffnungsvolle europäische Regionalentwicklung in Freiheit und mit Freizügigkeit.
Die Ausstellung bietet eine Zeitreise. Grundlegende Aspekte des Straßenverkehrs, der Bahn- und Luftfahrtentwicklung, des Motorsportes, des Kommunikationswesens und der Reiseerlebnisse werden insbesondere durch schlesische Beispiele von internationalen Leihgebern vorgestellt. Eine Kutsche, ein Fahrrad der Marke Beco aus Kattowitz, ein Breslauer Motorrad oder ein Fiat 126, das Sinnbild polnischer Mobilität, markieren Stationen der Ausstellung. Kinder können sich an einigen Objekte erfreuen, die sie anschauen und berühren dürfen.

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