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Oberschlesisches Landesmuseum


Bahnhofstraße 71
40883 Ratingen
Tel.: 02102 965-0
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Öffnungszeiten:

Di-So 11.00-17.00 Uhr

Für Leib und Seele

06.12.2015 - 19.02.2017

Hunger stillen und Durst löschen - Essen und Trinken sind lebensnotwendige Grundbedürfnisse. Doch die Art und Weise, wie der Mensch seine Nahrung beschafft, zubereitet, damit haushaltet, sie verteilt und verzehrt, unterscheidet ihn vom Tier. Es sind höchst komplexe Handlungen, die der Mensch innerhalb einer Gemeinschaft regelt und organisiert. Im Laufe der Jahrhunderte haben sich regional unterschiedliche Eigenarten und Vorlieben, Ess- und Ernährungskulturen entwickelt.
Äußere Faktoren wie naturräumliche Gegebenheiten, wissenschaftlich-technischer Fortschritt, politische Reformen, religiöse Zugehörigkeit, wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen, aber auch Notzeiten haben den Anbau spezieller Feldfrüchte, die Entstehung ausgefallener Gerichte, die Bevorzugung einzelner Nahrungsmittel oder die Tischsitten und Gebräuche in einer Region beeinflusst.
Die Erzeugung unserer Nahrungsmittel ist und bleibt jedoch ein Eingriff in den Naturhaushalt und bedingt somit Umweltveränderungen. So hat jede Zeit auch mit spezifischen Herausforderungen zu kämpfen: früher Missernten durch Schädlinge, heute Pestizid-Rückstände in Lebensmitteln. Phänomene wie das akute und noch nicht ergründete Bienensterben sorgen für eine wachsende Sensibilität für Natur und Landwirtschaft und einen bewussteren Umgang mit Lebensmitteln.
Die Ernährung stellt zudem einen wichtigen Teil der individuellen Identität dar. Essen wird zum Ausdruck der Integration in bestimmte soziale und kulturelle Kreise. Ob Facebook, Twitter oder Instagram: „Food-Fotografie“ ist ein wahres Massenphänomen unserer Tage. Eine ähnliche Erscheinung kennt bereits das 16. Jahrhundert. Bilder von höfischen Festmahlen waren schon damals Teil der Selbstinszenierung, denn einst wie heute gilt: Man ist, was man isst.

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