47 Tote in einem Massengrab – das sind die einzigen Opfer, die bisher von einer der verlustreichsten Schlachten des 30jährigen Krieges gefunden werden konnten. Sie gehören zu den 6 500 Opfern, unter ihnen der schwedische König Gustav II. Adolf, die 1632 in Lützen bei Leipzig ihr Leben ließen. Im Erdblock gehoben, im Labor präpariert und mit modernsten bioarchäologischen Methoden untersucht, steht das Grab im Zentrum einer großen internationalen Sonderausstellung.
Aber seit wann kennen wir überhaupt »Krieg«? Ausgehend von dem Lützener Befund wird mit archäologischen Methoden den Ursprüngen dieses Phänomens nachgespürt. Aggression und Gewalt gehören ohne Zweifel zu unserer Natur, von wirklichen kriegerischen Auseinandersetzungen kann allerdings erst ab der Jungsteinzeit, also der Sesshaftwerdung des Menschen, gesprochen werden. Im Laufe der Jahrtausende ändern sich Organisation, Taktik und Waffentechnologie, Leid und Schrecken bleiben für die Beteiligten jedoch immer gleich, wie am Beispiel Lützen zu sehen ist.