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Landesmuseum für Kunst- und Kulturgeschichte Oldenburg im Oldenburger Schloss


Schlossplatz 1
26122 Oldenburg
Tel.: 0441 220 7300
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-So 10.00-18.00 Uhr

Martin Luther und die Welt der Bilder

15.03.2015 - 12.07.2015

Nach der Reformation setzte auch in Nordwestdeutschland eine tiefgreifende Durchdringung und Umgestaltung aller Lebensbereiche auf reformatorischer Grundlage ein. Für Martin Luther (1483-1546) spielte das gemalte Evangelium dabei eine entscheidende Rolle. Während andere Zeitgenossen die Beseitigung und Zerstörung der verhassten katholischen „Götzenbilder“ in Kirchen und Klöstern verlangten, stellte Luther die mittelalterlichen Darstellungen in den Rahmen der neuen Glaubenslehre. Nicht Bilder an sich seien schädlich, so seine Überzeugung, sondern deren falscher Gebrauch. Es komme darauf an, den Menschen neue Bilder im Herzen zu geben, die dem Glauben entsprechen. Die visualisierten Botschaften aus der Heiligen Schrift sollten vor allem den des Lesens und Schreibens Unkundigen helfen, sich das in Predigten Gehörte besser einzuprägen. Luther wollte die Menschen so zu langfristigen Veränderungen ihres religiösen und weltlichen Verhaltens bringen. Er wünschte, dass die Gläubigen nicht nur in der Kirche durch Predigt und Kirchenausstattung mit der Bibel vertraut gemacht wurden. Auch im täglichen Leben hielten religiöse Motive Einzug. Der Reformator verstand dies als „eyn Christlich werk“.
Die Ausstellung präsentiert Objekte mit Bildmotiven des 16. bis 18. Jahrhunderts aus dem Leben der Bauern, Bürger und Adligen, die der neuen, von Luther ausgehenden reformatorischen Bildwelt entstammen. Die visualisierten Wertvorstellungen und Handlungsaufforderungen finden sich auf sakralen Gegenständen, aber auch auf Möbeln, Ess- und Trinkgeschirr, Ofenplatten und -kacheln, Fliesen, Tabakdosen, Messingschüsseln und Medaillen.

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