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Gemäldegalerie Dachau


Konrad-Adenauer-Str. 3
85221 Dachau
Tel.: 08131 56750
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-Fr 11.00-17.00 Uhr
Sa/So/Feiertage 13.00-17.00 Uhr

Die Künstlerkolonie Dachau 1880–1920

15.11.2013 - 16.03.2014

Der Pleinairismus brachte wie keine Kunstrichtung zuvor Kunstschaffende in einen intensiven Kontakt mit der Landschaft, der heimischen Bevölkerung, deren Kultur und Lebensverhältnisse. So entstanden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts an landschaftlich besonders reizvollen Orten Künstlerkolonien. Seit zwei Jahrzehnten schon stellt die Gemäldegalerie in Einzelausstellungen verschiedene europäische Künstlerkolonien vor. Davon wurden einige in Zusammenarbeit mit dem Bezirksmuseum realisiert.
In der gemeinsamen Ausstellung "Die Künstlerkolonie Dachau 1880-1920" geben Gemäldegalerie und Bezirksmuseum zum ersten Mal einen Überblick über die große Vielfalt des Kunst- und Kulturschaffens der Künstlerkolonie Dachau, das weit über die Werke der bildenden Künste hinausgeht und in vielfältiger Weise auch die Bereiche Musik und Literatur umfasst.
Den Gründen, warum es in diesen Jahrzehnten um die Wende zum 20. Jahrhundert in Dachau zur "Kulturexplosion" kam, will die Ausstellung nachgehen. Der Ausstellungsteil in der Gemäldegalerie rückt die bildenden Künstler in den Mittelpunkt der Betrachtung und beleuchtet die vielfältigen Wechselwirkungen von Künstlerleben hier und Bürgersinn dort. Denn im regen Austausch mit der Bürgerschaft entstand viel Neues, von dem Manches, wie die Gemäldegalerie bis heute Bestand haben.
Skizzenbücher, Karikaturen und Briefe geben beredt Auskunft von lebhaften und mitunter vorurteilsbeladenen Begegnungen der Künstler mit den Bürgern des Marktes und den Bauern des Dachauer Landes. Durch die Gründungen zahlreicher privater Malschulen wurde der Ort überschwemmt von Malern und Malerinnen und an manch sonnigem Tag leuchtete auf Feldwegen und Wiesen Malerschirm neben Malerschirm. Davon profitierte das örtliche Gewerbe, das Handwerk und der Handel, denn die Biergärten waren voll, Malerbuben und -mädchen verdienten sich ein Zubrot und Hausbesitzer konnten sogar noch Speicher und Stadel gewinnbringend vermieten. Mit der Entstehung eines Künstlerviertels am Rande des Dachauer Mooses ab 1909 prägten die Künstler auch das architektonische Erscheinungsbild der Stadt.

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