© andreas130 / www.fotolia.de
KULTURpur - Wissen, wo was läuft!

Garnisonmuseum Ludwigsburg im Asperger Torhaus


Asperger Straße 52
71634 Ludwigsburg
Tel.: 07141 910 2412
Homepage

Öffnungszeiten:

Mi 15.00-18.00 Uhr
Sa 13.00-17.00 Uhr

Vor 50 Jahren - Die Bundeswehr kommt nach Ludwigsburg

23.09.2006 - 28.04.2007
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges ist Deutschland ein besetzter und geteilter Staat ohne Hoheitsrechte. Ab 1949 erreicht Bundeskanzler Konrad Adenauer für die junge Bundesrepublik Zug um Zug in die politische Souveränität bei gleichzeitiger Integration in die westliche Staatengemeinschaft. Dafür muss die Bundesrepublik auch einen militärischen Beitrag leisten. Nach heftigen innenpolitischen Auseinandersetzungen wird die Bundeswehr aufgestellt und als 15. Mitglied in das Atlantische Bündnis aufgenommen. 1957 wird die Allgemeine Wehrpflicht eingeführt. "Reservistenkrüge“ waren besonders beliebt und sind heute begehrte Sammlerstücke. Sie entstanden im späten 19. Jahrhundert und wurden am Ende der Dienstzeit erworben. Reich verziert mit Sujets aus dem Alltag, ergänzt mit Aufschriften über Pflichten und Sehnsüchte des Soldaten. Neben Regiment oder Bataillon ist der Name des Besitzers deutlich zu sehen, umrahmt von nationalen Symbolen. Daneben gab es Tabakspfeifen, Schnapsflaschen und Spazierstöcke. Nach dem Ersten Weltkrieg war der Bedarf nicht mehr so groß. Doch der Krug hat sich, gewandelt zum einfachen Gebrauchskrug, bis in die Gegenwart erhalten. Eine eigene Gruppe von Erinnerungsgegenständen bildeten Ehrengeschenke wie Pokale, Prachtalben, Teller u.a. Sie waren im Offizierkorps bei Dienstjubiläen, bei Übertritt in den inaktiven Stand oder anlässlich Versetzungen üblich und drückten Korpsgeist und Kameradschaft aus. Mit der seit der Mitte des 19. Jahrhunderts aufgekommenen Fotografie wurde die Porträtmalerei verdrängt und die persönliche Abbildung für breite Schichten erschwinglich. Es wurden Kompanie- und Reservistenbilder und eine Fülle von Postkartenmotiven angeboten, um an die Musterung, den Dienst oder die Entlassung zu erinnern. Von einer gegenständlichen Erinnerungskultur, wie sie früher bestand, kann heute nicht mehr gesprochen werden. Doch es gibt sie noch immer: mit Wappen und Verbandsabzeichen. Erinnerungskultur beschränkt sich nicht nur auf Soldaten. Ob als Devotionalie im religiösen Bereich, als Souvenir unserer heutigen Reisegesellschaft oder als Trophäe im Sport, sie alle kommen dem Bedürfnis entgegen, Erinnerungen mit nach Hause zu nehmen und zu bewahren.

KULTURpur empfehlen